Monate: September 2019

Ruhetag in Fulda

Wieder einmal verbringen wir einen Pausentag in einer wunderschönen Stadt. Fulda ist dank seiner Geschichte ein absoluter Hingucker. Neben viel Relaxen, haben wir uns ausführlich Gedanken über unseren weiteren Weg gemacht. Wie gestern schon angekündigt, haben wir uns heute festgelegt, Flußradwege zu bevorzugen. Das ist eine von vielen Erkenntnissen, die wir zur Hälfte unser Tour gesammelt haben. Fulda war früher Fürstbischofsstadt. So hat es viele großartige Gebäude aus der Barockzeit. Ob Kloster, Dom oder Schloss, hier gibt es alles was eine mittelalterliche Stadt vorzuweisen hat. Und all diese Gebäude sind irgendwie zentral zusammengefasst. Das erinnert so ein bisschen an die Museumsinsel in Berlin. Fulda ist auf jeden Fall eine Reise wert. So langsam können wir Anstiege. Sie zermürben uns nicht mehr. Dennoch sind sie nervig. Anstrengend sind sie nach wie vor. Fährt man hoch, schwitzt man wie bei einem Hochleistungswettkampf, fährt man runter, kommt man ins Frieren. Ne, auch wenn es funktioniert, Berge mit Fahrrad und ich werden keine Freunde mehr. Meine verrückte Idee, eine Alpenüberquerung zu machen, hat einen großen Dämpfer bekommen, wenn sie …

Die Rhön ist ein Gebirge

Wir haben unsere Taktik verändert. Statt dem Rhönradweg ins Niemannsland zu folgen, haben wir uns entschieden, zum schönen Fulda zu fahren. Unsere Tagesleistung belief sich auf 69 km., aber die hatten es in sich. In Summe haben wir heute Bergfest. Von den bislang (dazu später) gesamten 1.250km haben wir 631 absolviert. Es waren nur wenige, aber die hatten es in sich: Die Anstiege waren heute steil und lang. So waren sie teilweise drei km lang mit einer Steigung von 10%. Da mussten wir streckenweise einfach schieben. So etwa vier davon haben uns ganz schön zu schaffen gemacht. Die letzten 30km waren dann bergab ausfahren. Das hat Spaß gemacht. Die Charakteristik der heutigen Etappe war irgendwie fast schon alpin. Es sind uns Berghütten (bei einer Fahrradtour!!) begegnet, Kühe mit Glocken sowie Skipisten. Ich hatte wohl eine falsches Bild von der Rhön, irgendwie sanfter. Die Entscheidung, unsere festgelegte Strecke abzuändern, haben wir heute Morgen ganz spontan getroffen. In den nächsten 200km erschienen uns auf dem geplanten Radweg keine interessanten Orte. Ein Schlenker in Richtung Westen lässt uns …

Vom Main zur Saale und in die Rhön

Nach dem Relaxtag gestern ging es heute wieder auf die Räder. Knapp 100km bis nach Bad Kissingen hatten wir uns vorgenommen. Zunächst ging es ganz flach und sehr hübsch am Main entlang. Wir durchquerten Karlstadt ein mittelalterliches Städtchen nach Karl dem Großen benannt und wirklich sehr reizvoll. Weiter am Main und, wie wir feststellten, auch durch den Spessart fuhren wir nach Gemünden am Main, wo wir eine Mittagspause machten. Da drinnen im Lokal alles voll mit einer großen Radgruppe war, mussten wir draußen sitzen. Für Gemütlichkeit war es zu kühl und es fing auch noch an zu nieseln, aber das Essen schmeckte und wir hatten unsere Pause. In Gemünden verließen wir den Main und folgten von da an der Fränkischen Saale. Die Landschaft blieb sehr grün, sehr flach und es ging durch hübsche kleine Ortschaften. Nach 72km erreichten wir Hammelburg, das als älteste Weinstadt Frankens bekannt ist. Hier war die Landschaft tatsächlich von Weinbergen geprägt, und es gab mehrere kleine Direktverkaufsläden der ansässigen Winzer. Leider (oder zum Glück?) können wir keine Flaschen mitnehmen, es wäre …

Gemütlicher Pausentag in Würzburg

Heute waren wir mal faul, überwiegend. Nach dem leckeren Frühstück im GHotel haben wir ein Auto-Waschpark aufgesucht und ein bisschen Fahrradwäsche und -pflege betrieben. Muss ja auch mal sein. Anschließend haben wir Körperpflege in Form von Sauna genossen. Bei dem Stadtbummel haben wir dann festgestellt, dass in Würzburg gerade das Straßenmusikfestival stattfindet. Ich schätze mal 40 Bands und Künstler, die qualitativ wirklich was zu bieten haben, begeistern die Stadt in Form eines Stadtfestes. Und dazu leckeren Frankenwein. So macht die Tour auch Spaß. Morgen gehts dann in Richtung Bad Kissingen Heute wenig Beitrag mangels touren und heute natürlich kein Streckenprofil. Übrigens: Vielen Dank für die mehr werdenden Kommentare. So macht das Schreiben noch mehr Spaß.

Fertig…mit dem Radweg Romantische Straße

Welch eine tolle Stadt Würzburg doch ist. Für unseren ersten zwei Tage Aufenthalt haben wir uns richtig entschieden. Der Weg dahin war mit 39km zwar kurz aber nicht leicht. Super harte Anstiege wollten wohl, dass wir unsere Pause redlich verdienen. Der erste Abschnitt unserer Reise liegt nun hinter uns. Aus vergangenen Touren wissen wir, dass insbesondere die kürzesten Strecken nicht die Schönsten sind. Was sollen wir aber machen, wenn wir die Örtlichkeiten Vorort nicht kennen und bei 1.250km uns nicht jede 100m planerisch widmen können? Wir entschieden uns, feste, bekannte Fernradwanderwege zu nutzen. Der erste Teil von Füssen bis Würzburg mit einer Gesamtstrecke von 463km war der Radweg Romantische Straße. Den haben wir geschafft. Nach der langen Tour gestern und den harten Anstiegen heute, spüre ich ganz gewaltig meine Oberschenkel. Ist ja auch irgendwie eine Leistungsanerkennung. Als Zwischenresümee für die ersten sechs Tage kann ich nur sagen, dass es bislang eine begeisternde Reise ist. Es gibt viel zu sehen, viel zu erleben und körperlich stellt es eine derartige Herausforderung dar, dass Stolz eine wesentliche Rolle …

💯Bier auf Wein Tag 5 Feuchtwangen nach Tauberbischofsheim

Noch ein Tag im Club der 100. Heute war das Gesamt-Höhenprofil eher gnädig und so ging etwas sowohl in Sachen Strecke wie auch in Geschwindigkeit. Verlassen haben wir das Bierland Bayern und sind im Baden – Würthembergischem Weingebiet, dem Taubertal. So war die Strecke heute eingebettet in Weinbergen. 110km haben wir heute abgeleistet. Im Grunde war das auch recht easy, denn vom Trend her ging es heute bergab. Architektonischer Höhepunkt war ca. bei km 40 Rothenburg ob der Tauber. Obwohl wir die Stadt schon kannten, begeistert die Mauer-Wehranlage immer wieder. Im Altstadtkern dominieren die historischen Bauten. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie viel Asiaten diese Stadt sehen wollen. So ist das touristische Stadtbild geprägt von Menschen mit Fotoapparaten und komischer Sprache. Dennoch hat Rothenburg heute dafür gesorgt, dass ich bis zum späten Nachmittag stocksauer war. Weil das Knacken des Tretlagers mal wieder unerträglich nervig war, suchte ich eine Fahrradwerkstatt auf. Natürlich Betriebsferien. Dann ging’s zur nächsten Werkstatt. Ein hochwichtiger älter Herr (wohl der Eigentümer) schaute sich das Rad an. Mein Vorschlag, mal eben eine …

Tag 4: Donauwörth-Feuchtwangen

Es ist schon Wahnsinn, hinter jeder Kurve steckt auf dieser Tour ein optisches Highlight. So viel kann man gar nicht fotografieren. Heute war der Tag der romantischen Städte wie Donauwörth, Nördlingen, Dinkelsbühl und Feuchtwangen. Und noch etwas Besonderes gab es Heute: Wir haben bei dieser Tour das erste Mal die 💯er Marke gerissen. Um genau zu sagen, sind wir heute 100km gefahren. Alle genannte Städte sind allein schon einen ganzen Urlaub wert. Sie an einem Tag zu erleben, ist schier unglaublich aber auch ein wenig traurig, dass man sie dann nicht länger genießen kann, wenn man noch „ein paar Kilometer machen will“. Wenn man mich fragt, welche dieser Städte die atemberaubendste Altstadt hat, so ist es Dinkelsbühl. Nicht nur ein paar Häuser oder die Mehrheit der Häuser haben einen mittelalterlichen Flair, in Dinkelsbühl ist jedes Haus in der Altstadt märchenhaft. Das habe ich in der Menge vorher noch nie gesehen. Auch bei den anderen Städten haben die Städteplaner gute Arbeit geliefert. Nirgends sind Bausünden zu sehen und selbst die Geschäftsreklame wirkt erfrischend zurückhaltend. Und auch …

Tag 3: Augsburg nach Donauwörth

Nach einem verspäteten Start wegen meines Fahrrades, ging es heute auf eine knapp 81km lange Tour bis zum malerischen Donauwörth. Die Strecke heute war weniger von atemberaubenden Landschaften sondern mehr von historischen Bauwerken geprägt. Die Fahrradreparatur war wie das Hornberger Schießen. Sie fand nicht statt. Das seltsame Geräusch hatte sich gestern Abend schon beruhigt und war seltsamer Weise heute Morgen fast gar nicht mehr da. Der Mitarbeiter der (nicht sehr freundlichen) Werkstatt Fahrradzentrale Augsburg bot verschiedene Möglichkeiten an. Dabei hielt er sich nur an meine ausdrücklich genannte Annahme. Definitiv sollte das Fahrrad heute nicht mehr fertig werden. So entschieden wir uns auf die Reparatur zu verzichten und so loszufahren. Um es vorweg zu nehmen. Dieses Knarzen (nennt man das so?) kehrte erst am Nachmittag wieder und war sehr viel schwächer als gestern. Bemerkenswert war heute z.B. Der Gartenmarkt Dehner in der Ortschaft Rain. Dort ist auch die Unternehmenszentrale von Dehner. Der Gartenmarkt ist deshalb sehr viel größer und mit allen Krimskrams wie zwei Restaurants, ein Abenteuerspielplatz, sogar einem 4 Sterne Hotel „Blumen Hotel Dehner“. Zusätzlich …

Tag zwei: Flussidylle statt Alpenpanorama

Die Masse der starken Anstiege liegen hinter uns. Stattdessen war es heute ein Tag der Flüsse, Bäche und Wälder. Auf dieser Art nicht weniger schön als gestern. Körperlich stellte die heutige Etappe keine Herausforderungen. Nur die Entwicklung meines Fahrrades stellte das Schöne vom Tag fast vollständig in den Schatten. Gegen neun Uhr nahmen wir die Fahrt auf. Auch das Frühstück des Gasthofes zur Alten Post war fantastisch. Ein Blick auf dem Regenradar verriet: Die am Tage angekündigten Schauer sollten von neun bis halb zehn und spät abends kommen. Das große Wolkenband am Morgen sollte uns auch nur so ganz am Rande treffen. So gingen wir frohen Mutes auf die Piste. Natürlich fing es nach zehn Minuten stark an zu regnen. Da wir dachten, es dauere nur fünf Minuten, verzichteten wir auf Regenkleidung. Nun gut: Nach zwanzig Minuten Dauerregen waren wir klitschnass. Anschließend kam nicht nur die Sonne raus, sondern es begannen nervende Anstiege, so dass die Kleidung schnell trocken war, zumindest vom Regen. Der Rest des Tages war die Sonne ein willkommener Begleiter unserer Tour. …