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Malerischer gehts nimmer: Mainz bis Boppard

Wieder 77 km. Wieder Rhein. Was sich im ersten Augenblick nach einem billigen Deja vu anhört, war tatsächlich eine märchenhafte Strecke. Und obwohl die gestrige Tour schon schön war, ähnelt sie bis auf die beiden, vorgenannten Fakten kaum der heutigen Tour. Kurzum: Wir waren im Rheingau und hatten -wieder einmal – eine wunderschöne Tour hinter uns gebracht.

Anfänglich verlief der Weg heute weniger am Rhein sondern durch Auenlandschaften auf guten, asphaltierten Untergründen. Als wir dann endlich den Rhein erblickten, blieb er auch den gesamten Tag treuer Begleiter. Beidseitig wechselten sich dann an den Ufern malerische Weindörfer, die so aussehen, als ob sie im 17 Jahrhundert stehengeblieben sind, Burgen, wie ich sie in der Anzahl noch nie an einem einzigen Tag gesehen habe, sowie viele Weinberge, die mit großen Lettern ihre Weine anpriesen.

Natürlich wusste ich, dass Rheingau ein touristisch orientiertes Weinbaugebiet ist. Was Ich nicht wusste ist, dass es auch außerhalb des Weines eine absolute touristische Attraktion ist. Die Orte an sich, wie auch die vielen Burgen sind so historisch bedeutsam, dass sie in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen worden sind. Ich habe keine Ahnung über die Inhalte und Aufnahmekriterien der UNESCO, aber ich würde blind unterstützen, das Rheingau hat die Aufnahme verdient. Bingen, Rüdesheim, St. Goar und Bingen sind große Touristenhochburgen, die von dem Ambiente stark profitieren. Das besondere am Rheingau ist in meinen Augen aber, dass auch die kleinen Orte ebenfalls wie eine Mittelalterstadt aussehen. Bacharach ist dafür ein gutes Beispiel. Es hat kaum 2.000 Einwohner und es war (zumindest heute, was auch an Corona liegen kann) Tote Hose in der Altstadt. Vom malerischen her, ist es aber Weltklasse – und natürlich mit eigener Burg. Schneewittchen im Dornröschenschlaf.

Gässchen in Bacharach

Angekommen sind wir dann in Boppard. Die Stadt gehört zwar ebenfalls zum Weltkulturerbe, unterscheidet sich dann aber doch von den mittelalterlich geprägten Orten des Rheingaus. Boppard versucht konsequent die Karte des Luftkurortes auszuspielen. Im Mittelpunkt steht dann auch die Uferpromenade. Dort reihen sich Hotels und Boutiquen. Das ist alles ganz nett, die anderen Orte gefallen mir aber besser.

Der zweite Tag mit nahezu 80km und heißen Wetter hat mir heute etwas zu schaffen gemacht. Heute Morgen hatten wir noch in Erwägung gezogen, die von Mainz 100km entfernte Stadt Koblenz anzufahren. Bereits in der „Mittagspause“ haben wir den Plan aber aufgegeben. Es heißt ja, dass Kondition im Laufe der Tour aufgebaut wird. Schauen wir doch einmal, was morgen möglich ist. Hetzen tut uns keiner und so hegen wir keinerlei Ehrgeiz, Streckenrekorde aufzustellen. Vielmehr sehe ich es als Herausforderung, neben schönen Städten auch mal kleine malerische Orte mit einem urigen Gasthaus mit guter Küche zu finden. Schauen wir mal…..

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