oder: das Ende des Alpe-Adria-Radweges
vom (für uns) nicht so schönen Ort Gemona del Friuli sollte es auf knapp 100km endlich ans Meer, bzw. die Adria gehen. Die ersten zwei Stunden war es nich recht bergig. Und wolkig. Dicke fette Wolken hingen am Himmel, was die Landschaft nicht schöner machte. Trotzdem war die Stimmung gut, denn der Wetterbericht hatte gegen Mittag Besserung in Aussicht gestellt und die Vorfreude aufs ankommen in Grado tat ihr übriges.
Nach knapp 40 Kilometern erreichten wir Udine. Obwohl es sicherlich nach allem was wir sehen konnten eine hübsche Stadt ist, hielten wir uns nicht lange auf. Die Sinne war inzwischen herausgekommen und es wurde warm bis heiß. Wir wollten ankommen. Trotzdem mussten wir natürlich auch irgendwann mal eine Pause machen. Am frühen Nachmittag erreichten wir das Städtchen Palmanova. Die Besonderheit: Palmanova ist sternförmig angelegt. Im Mittelpunkt ist der grandiose Marktplatz, an dem wir dann auch unsere wohlverdiente Pause machten. Bei knapp 30 Grad, strahlend blauem Himmel und eben diesen Wahnsinnsplatz im Blick.
Aber auch die schönste Pause musste irgendwann zu Ende sein. Immerhin mussten wir noch an die 33 Kilomter fahren. Also rauf auf die Räder, eine Abschlussrunde um den Platz und wieder rein in die Landschaft. Die war dann wiederum sehr schön. Wir fühlten uns an die Toskana erinnert, waren aber tatsächlich immer noch im Friaul. Die Hitze wurde immer noch stärker. Die Sonne brannte und es wurde etwas zäh. Aber dann, fast plötzlich sahen wir das Wasser. Es war schon auf der Navigation zu sehen, dass wir über einen 4 Kilometer langen Damm fahren würden. Wie es dann aber tatsächlich war, ließ s natürlich nicht voraussehen. Schön war es, wirklich schön. Die letzten Kilometer über den Damm und in Grado waren dann auch von einer Leichtigkeit, die dem stolzen Ankommen nach dieser doch nicht einfachen Tour des Alpe-Adria-Radweges geschuldet war.
Wir starteten vor einer Woche in München. Fuhren in Salzburg auf den Alpe-Adria-Radweg, über harte Anstiege, durch dunkle Tunnel, ins mediterrane Kärnten, über die italienische Grenze und schließlich bis an die Adria. Es war wundervoll, anstrengend und lehrreich. Und es war nicht das Ende dieser Tour. Aber erst einmal gab es einen Pausentag in Grado.
Fakten zu Grado: Die Stadt liegt auf einer Insel am Rande des Golfs von Venedig. Sie hat einen langen schönen Sandstrand, einen Yachthafen und eine sehr hübsche Altstadt. Grado wird auch Sonneninsel oder Goldinsel genannt.