Autor: Matthias

Gemütliches Einstimmen in Füssen

Der Tag davor

8. Juli 2020. Wir sind in Füssen angekommen und haben einen schönen Tag in dieser touristischen Stadt verbracht. Urlaub ist das für mich aber noch nicht. Der beginnt Morgen. Unsere Alpenüberquerung. Da sind wir nun. Wir sitzen gemütlich in einem Restaurant in Füssen und malen uns aus, wie die Tour wird, was sie uns bereiten wird. Meine Befürchtungen, große Qualen auf den Bergpässen zu erleiden, hat sich massiv reduziert. Zum einen fühle ich mich viel fitter und zum Anderen haben wir diverse Erlebnisberichte von Rad-Alpenüberquerungen gelesen und gesehen. Die haben es auch geschafft und wir werden es auch schaffen. Basta! In den letzten Monaten habe ich bis zu sechsmal in der Woche Sport betrieben. Sei es Joggen, ein online-Fitnessprogramm mit Detlef Soost (oh mein Gott, der ist so das Gegenteil von authentisch) oder am heimischen Olymp in der Wingst Fahrrad-Bergtraining. Ich fühle mich bereit und freue mich natürlich. Die Wetterprognosen sind vorsichtig positiv. Also was soll jetzt noch schief laufen. Wie letztes Jahr die Deutschlandtour fängt auch dieses Jahr unsere Tour in Füssen an. Nur …

Ein schwerer Abschied

Nach 21 Jahren bin ich bei einer außergewöhnlichen Gelegenheit schwach geworden. Simplon ersetzt Merida. Würde ich ein Tester sein, würde ich mich für Fahrradwerkstätten entscheiden. Das Ergebnis wäre jedoch, zumindest bislang, desaströs. Letzte Woche durfte ich wieder einen Beweis erhalten. Auch aus diese Erfahrung entschloss ich mich zu einem seit längeren fälligen Schritt. Schon während der Deutschlandtour wurde in mehreren Werkstätten festgestellt, dass der Steuersatz meines Fahrrades (quasi das Gelenk für den Lenker) defekt ist und erneuert werden muss. Weiterhin funktionierte die Schaltung seit einiger Zeit nicht so, wie sie es soll. Gerade auf der kommenden Tour mit vielen Anstiegen, kommt der Schaltung eine große Bedeutung zu. Also brachte ich Das Fahrrad in die Werkstatt. Und wenn es dort schon ist, bat ich auch um eine Inspektion. Den Namen der Werkstatt nenne ich mal besser hier nicht. Als ich das Fahrrad wieder abholte, hatte ich schon so eine Vorahnung. Meine Testfahrt direkt vor der Werkstatt bestätigte mich: Die Schaltung machte nach wie vor Probleme. Es wurde daran nichts gemacht. Ein Nachstellen vom Mechaniker brachte dann …

fotoART by Thommy Weiss / pixelio.de
fotoART by Thommy Weiss / pixelio.de

(K)eine verrückte Idee für Flachlandtiroler

Sommer 2020 und trotz Corona ist eine Tour möglich. Mehr oder weniger spontan entscheiden wir uns für eine Alpenüberquerung. Enden soll die Tour in einem unserer Lieblingsorte: Riva der Garda. Ein Vorbericht. Ich kann mich nur noch dunkel erinnern. Es war auf dem Rheinradweg, auf einer Etappe. Es war schönes Wetter und ein Augenblick, in dem ich die Fahrt so unendlich genoss. Der Gedanke schoss mir irgendwie plötzlich in dem Kopf: Ja, warum nicht den Via Claudia Augusta zum Gardasee? In diesem Momenten des Genießens auf dem Fahrrad zu sein mit perfekten Umgebungsvariablen. Wie kann es sonst dazu kommen,  so konsequent die doch so offensichtlichen Strapazen einer Alpenüberquerung zu unterschätzen, ja fast ignorieren. Ich erinnerte mich wieder an dem Moment, als wir im Zug von München nach Füssen saßen, um von dort aus unsere Deutschlandtour nach Hause zu starten. Da war der Mann mit seinem Sohn, der uns von ihrer Alpenüberquerung erzählte, als ob er gerade einen gemütlichen Sonntagsspaziergang vorhat. Natürlich waren Daniela und ich voller Bewunderung, so etwas -aus unserer Sicht unmögliches – tatsächlich …

Malerischer gehts nimmer: Mainz bis Boppard

Wieder 77 km. Wieder Rhein. Was sich im ersten Augenblick nach einem billigen Deja vu anhört, war tatsächlich eine märchenhafte Strecke. Und obwohl die gestrige Tour schon schön war, ähnelt sie bis auf die beiden, vorgenannten Fakten kaum der heutigen Tour. Kurzum: Wir waren im Rheingau und hatten -wieder einmal – eine wunderschöne Tour hinter uns gebracht. Anfänglich verlief der Weg heute weniger am Rhein sondern durch Auenlandschaften auf guten, asphaltierten Untergründen. Als wir dann endlich den Rhein erblickten, blieb er auch den gesamten Tag treuer Begleiter. Beidseitig wechselten sich dann an den Ufern malerische Weindörfer, die so aussehen, als ob sie im 17 Jahrhundert stehengeblieben sind, Burgen, wie ich sie in der Anzahl noch nie an einem einzigen Tag gesehen habe, sowie viele Weinberge, die mit großen Lettern ihre Weine anpriesen. Natürlich wusste ich, dass Rheingau ein touristisch orientiertes Weinbaugebiet ist. Was Ich nicht wusste ist, dass es auch außerhalb des Weines eine absolute touristische Attraktion ist. Die Orte an sich, wie auch die vielen Burgen sind so historisch bedeutsam, dass sie in das …

Ludwigshafen bis Mainz: Der willkürliche Startpunkt des Rheinradwegs

77 km betrug die Strecke unserer ersten Etappe. Gestartet In im südlichsten Teil des in Sachen Hotelöffnung frühesten Bundesland: BASF-City äh Ludwigshafen. Eine abwechslungsreiche Strecke hat uns dann in die Landeshauptstadt Mainz geführt. Es war eine tolle Tour. Es ist wirklich nicht zu verstehen. Auf 99% unserer Touren ist die Sonne unser treuester Begleiter. Letzte Woche noch war nicht damit zu rechnen, dass wir morgens in T-Shirt starten können und abends mit 24 Grad Celsius am Ziel ankommen. Ich müsste Flügel haben, so sehr trifft das Sprichwort „Wenn Engel reisen“ auf uns zu. Ludwigshafen mit seinen 166.000 Einwohnern ist absolut vom Chemiekonzern BASF geprägt. Die ersten 30 Minuten sind wir an deren Werksgelände vorbeigefahren. Als wir dachten, endlich sind wir vorbei, weil wir eine Schule sahen, berichtete uns ein Hinweisschild „BASF-Schulungscenter“. Ein abschließendes Wasserwerk entpuppte sich als Wasserwiederaufbereitungsanlage von -wen denn wohl- BASF. Und so nahmen wir anfangs den Rhein nur als Industriehafenbecken wahr. Auch in den nächsten Orten grenzte der mitteleuropäische Fluss an Industrieanlagen, die vom Rhein aus mit Rohstoffen versorgt worden bzw. ihre …

An der Seite des schönen Rheins

Trotz aller Widrigkeiten geht es wieder los. Dieses Mal hat es uns an den romantischen Rhein verschlagen. Knapp 450km verbringen wir auf dem insgesamt 1.500 km langen, angeblichen schönsten Radwegs Europas: dem Rheinradweg. Dabei werden wir den Teil des Radweges fahren, der sich in Rheinland Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Diesen Streckenabschnitt haben wir nicht ganz freiwillig ausgesucht, mindert aber keinesfalls unsere Vorfreude Nach der Deutschlandtour in 2019 sind nunmehr über sieben Monate vergangen. Wir können es kaum abwarten, dass es wieder auf eine mehrtägige Tour geht. Insgesamt haben wir sieben Tage Zeit um die 450km zu absolvieren. Scheinbar genügend Möglichkeiten, auch wieder Land und Leute kennenzulernen. Ein Blick auf die Wettervorhersage erhöht unsere Freude. Es soll bis zu 25 Grad Celsius warm werden und überwiegend trocken bleiben. Dennoch bleibt ein kleines mulmiges Gefühl. Wir sind mitten in der Corona-Zeit und die Hotels öffnen mit Beginn unserer Reise. Und das ist auch der Grund, weshalb wir uns genau für diesen Streckenabschnitt entschieden haben. Während Bayern und vor allem Baden Württemberg ihre Hotelpforten erst eine Woche später …

Online: Der zusammenfassenden Films unserer Tour

Insgesamt 530 Fotos und Videos haben wir geschossen bzw. aufgenommen. Diese Szenen sind die Zusammenfassung vieler toller Erlebnisse, die wir in den unserer erleben durften. In der Hoffnung, dass diese Szenen unsere Begeisterung transportieren können, haben wir sie zu einem Film zusammenfasst, sie kommentiert und in insgesamt sechs Teilen in YouTube veröffentlicht. Hoffentlich kann diese Zusammenfassung Freude bereiten und die Lust wecken, auch einmal das Erlebnis einer Fahrradreise anzugehen.