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Wir haben es geschafft!

Nach einem liebevoll gestalteten Frühstück im Hotel Zur Mühle in Sittensen brachen wir zu unserer letzten Etappe dieser Tour auf. Es war nass und windig. Norddeutsches Schietwetter eben… Es ging immer mal durch Waldstücke aber insgesamt reichte ein mal mehr mal weniger starker Regen vor allem auf freiem Feld aus, dass wir tatsächlich das einzige Mal richtig durchnässt wurden. Auch das viele Fahren an und auf Straßen machte die Strecke für mich nicht attraktiver. Ab hier kannte selbst ich die kleineren Ortschaften. Die Umgebung an sich hatte sowieso nicht mehr die Priorität. Innerlich waren schon die letzten Tage kleine Abschiede aber jetzt war er da, der Moment des Ankommens, das Ende des scheinbar so unendlich langen Weges. Stolz und Wehmut fuhren Hand in Hand die letzten Kilometer mit. Für ein Fazit sind wir zur Zeit noch zu überwältigt. Hier nur ein paar Zahlen: wir waren 18 Tage unterwegs (davon drei Pausentage), insgesamt fuhren wir 1220km und übernachteten in 14 Hotels.

Heimatliches Ambiente

Die vorletzte Tour, 123 km von Zuhause entfernt beginnend in Walsrode war taktisch geprägt. Landschaftlich war es schön, ohne Highlights zu bieten. Auch die kleineren Orte sind mir namentlich bekannt, so ist es nicht mehr das ganz großes Entdecken von Landschaften oder architektonischer Gebilde. Sollten wir nicht in einem Nachbardorf von Zuhause schlafen wollen, durfte unsere Tour heute nicht zu lang werden. Der einzig dafür geeignete Ort war Sittensen. Mit 67 Kilometern für eine normale Etappe gerade noch genug, der Ort noch genügend erscheinend von Himmelpforten entfernt. Es war eine Tour, die von landschaftlichen Flächen geprägt war. Das ist sicher nicht spektakulär, aber dennoch hat sie einen landschaftlichen Reiz ausgeübt. Die Radwege begleitend an Hauptstraßen sind dagegen eintönig und stellten heute glücklicherweise eher die Ausnahme dar. Gelandet sind wir im Hotel zur Mühle in Sittensen, dass wir noch gut in Erinnerung aus der Wochenendtour Bremen – Hamburg haben. Sehr persönlich freundlich geführt. Gegessen haben wir heute im Landgasthof Oehr. Unser Pannfisch war sehr gut. Unsere Tour im Überblick:

Von der Leine in die Heide

Später als normalerweise starteten wir heute morgen in Hannover. Angepeilt hatten wir zunächst wieder ungefähr 100km, aber weder der Weg, noch das Wetter und noch die Zeit sprachen dafür. Aus Hannover herausgefahren, stellten wir fest, dass wir nun wirklich wieder in Norddeutschland sind. Hauptsächlich flache Wege, die Kilometerweit zu übersehen sind und Wind. Irgendwie hatten wir die vergangenen zwei Wochen keinen Wind. Ich für meinen Teil finde den tatsächlich inzwischen fieser als jegliche Steigungen. Denn die sind irgendwann zu Ende und im günstigsten Fall gibt es sogar noch eine schöne Abfahrt. Aber der Wind hört nicht auf, geht nicht vorbei. Je nach Strecke natürlich am liebsten von vorn oder schräg von der Seite. So war der Weg entlang des Leine-Heide Radweges heute weniger von schöner Natur sondern mehr von der flachen, fast langweilig wirkenden Landschaft und den wechselnden Winden und Untergründen geprägte . Wenn es nämlich nicht schnurgerade durch weiter Felder mit Gegenwind ging, fuhren wir durch Wälder mit Kies- oder lockeren Waldboden. Da nervte nicht der Wind sondern der Untergrund. Auch die Ortschaften, die …

Pausentag in Hannover

Bevor es zu den letzten Kilometern geht, haben wir heute noch einmal (vermutlich den letzten) Pausentag gemacht. Wehmut macht sich bereit. Hannover ist -wie auch immer man das definieren kann- fast heimisch oder zumindest dicht an der Heimat. Zum Fazit ziehen ist aber noch zu früh. Die Sonne hat auch am heutigen Tag unserer Etappe gelacht. Bei T-Shirt-Wetter waren wir wo in der Innenstadt shoppen. Natürlich auch wegen unseres sehr begrenzten Platzes, haben wir mal wieder nix gekauft. Wie eigentlich an jedem Tag dieser Tour, haben wir aber gut gegessen. Heute in einer Filiale der Franchise-Kette L´Osteria. Es war ausgezeichnet mit riesigen Pizza. Was ist Hannover? Ist es eine Großstadt, die sich in Regionen fast wie Hamburg, Berlin, München, Köln usw. bewegt? Oder ist es eher eine mittlere Stadt, die nur durch die größere Einwohneranzahl sich von Lüneburg oder sonst was unterscheidet? Hannover ist für mich in der Tat mehr Provinz. Die Stadt ist zwar reizvoll mit schönen Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants aber hat nichts weltmännisches. Muss sie auch nicht. Ich mag Hannover. Morgen gehts in …

Die Tausend in der Landeshauptstadt vollgemacht

Langsam aber sicher gehts nach Hause. Wir sind in Niedersachsen angekommen und haben nun noch ca. 250 Kilometer vor uns. Die heutige Tour führte uns von Hameln nach Hannover. Ein kleiner sowie ein größerer Anstieg waren auf der 56 km die größten Herausforderungen. Landschaftlich und Städtisch war es eher unspektakulär. Springe war die einzige Stadt, die wir heute direkt durchquerten. Es ist eine Kleinstadt. Geschichtlich, kulturell und architektonisch konnte ich nichts Nennenswertes erkennen. Lediglich eine für diese kleine Stadt lange Fußgängerzone wird mir in Erinnerung bleiben. Herausfordernd war lediglich der durch den Wochenmarkt rege Fußgängerverkehr. Ich hatte wenig Lust zum Absteigen. Es gibt Erstrebenswerteres als die bösen Blicke der Eingeborenen. Na, besser als nichts zu erleben., Der erste Berg war fast langweilig, so dass ich genügend Respekt vor dem größeren zweiten Anstieg des Weserberglandes aufsparen konnte. Ich glaube, es ist unserer mittlerweile aufgebauten Kondition zu verdanken dass auch der zweite härtere Berg keine echte Herausforderung darstellte. Anschließend verschwanden auch die Berge, die uns vom ersten Tag unserer Tour an, begleiteten. In einem schlechten Fantasy-Roman würden …

Die drei Ländertour

In Hessen gestartet, kurz in Nordrhein-Westfalen gefahren und in Niedersachsen angekommen. Alle verband eine Sache: Die Weser. Die Wetterprognose war so düster wie nie zuvor. Immer wieder sollten Schauer unsere Fahrt beschweren. Das Streckenprofil sah in der Vorschau harmlos aus. Bei ähnlichen Vorschauen erlebten wir aber schon unser Blaues Wunder, aber der Reihe nach. Der Himmel grau, die Straßen feucht. So starteten wir mit den größten Befürchtungen und unsere Regenklamotten parat heute Morgen. In den letzten Tagen begegneten uns immer wieder drei E-Bike-Fahrer, die eine viertägige Kumpeltour unternahmen. Entweder trafen wir sie während einer Pause oder sie überholten uns. Wir unterhielten uns und frotzelten über die Nutzung von E-Bikes, ob es nun clever sei oder ein Indiz vorzeitigem Alterns. Heute Morgen staunten wir nicht schlecht, als wir sie in unserem Hotel trafen. Zufälle gibts. Wenn Ihr das hier lest, dann schöne Grüße an Euch. Im nächsten Graben werdet Ihr landen, wenn Ihr es wagt und irgendwann noch einmal zu überholen. Trotz drohenden Regens war es angenehm warm. Wir starteten bei herrlichen 15 Grad und ohne …

Von der Rhön ins Weserbergland

Am 12. Tag ging es weiter an Flüssen. Erst die Fulda dann die Weser. Am Ende des Tages standen mehr oder weniger lockerere 106 km auf dem Tacho. Mit tiefen Plusgraden von fünf Grad Celsius sind wir heute Morgen in Melsungen gestartet. Schnell kam die Sonne und damit der Spaß an der heutigen Tour hervor. Weiche Berglandschaften und Flüsse eigentlich in Bachgröße säumten unseren Weg. Es war eine Tour mit wenig Erlebnissen, aber mit Zeit um die Natur genießen. Städtischer Höhepunkt war Kassel, das wir nach ca. 40 km durchquerten. Überraschend war für mich das maritime Ambiente. Viele Badestrände, Ruderclubs und nette Restaurants an der Fulda zeigten sich im Sonnenschein. Ziel der heutigen Etappe war Bad Karlshafen. Eine eigentümliche Stadt, die sich selbst „Barockstadt“ nennt. In der Altstadt sind die Häuser fast vollständig weiß und scheinen aus Anfang des 19. Jahrhunderts zu stammen (meine laienhafte Einschätzung). Mittendrin ein moderner Yachthafen. Das Eingangsbild wird von einer großen Kurklinik aus dem geschätzten 80ern geprägt. Für mich wirkte die Stadt, als löse sie sich langsam auf. Jedes zweite …

Traumhafte Erlebnisse an der Fulda auf dem Weg nach Melsungen

107 Kilometer auf dem Fahrrad können so schön sein. Nachdem Fulda uns am Anfang mit einem großen Anstieg ärgerte, verlief unsere heutige Tour sehr ruhig auf überwiegend ebenen Wegen. Unsere Umplanung hat sich gelohnt. Zwei Kilometer mit Treppen und Anstiege von bis zu 13%. So verabschiedete sich Fulda von uns. Ich würde lügen, wenn uns nicht der ein oder andere Fluch von den Lippen ging. Trotz Schieben und ruhiger Bewältigung waren wir klitschnaß durchgeschwitzt. Es sollte heute aber der einzige gemeine, längere Anstieg gewesen sein. So fuhren wir durch die wunderschöne Landschaft rund um die Fulda. An einer Seite zumeist die Fulda auf der anderen Seite sanfte Berge und weit weg hohe fast schon alpenähnliche Berge. Dazwischen wir. Es entstanden traumhafte Eindrücke, von denen wir meine, einige ganz gut in unseren Fotos eingefangen zu haben. Auch heute blieben wir vom Regen verschont. Heute Morgen zog erst ein Frühnebel auf, der die Temperaturen auf kalte sieben Grad drückte. Gegen 11 Uhr setzte sich dann die Sonne verlässlich durch und das Thermometer stieg auf bis zu 19 …

Ruhetag in Fulda

Wieder einmal verbringen wir einen Pausentag in einer wunderschönen Stadt. Fulda ist dank seiner Geschichte ein absoluter Hingucker. Neben viel Relaxen, haben wir uns ausführlich Gedanken über unseren weiteren Weg gemacht. Wie gestern schon angekündigt, haben wir uns heute festgelegt, Flußradwege zu bevorzugen. Das ist eine von vielen Erkenntnissen, die wir zur Hälfte unser Tour gesammelt haben. Fulda war früher Fürstbischofsstadt. So hat es viele großartige Gebäude aus der Barockzeit. Ob Kloster, Dom oder Schloss, hier gibt es alles was eine mittelalterliche Stadt vorzuweisen hat. Und all diese Gebäude sind irgendwie zentral zusammengefasst. Das erinnert so ein bisschen an die Museumsinsel in Berlin. Fulda ist auf jeden Fall eine Reise wert. So langsam können wir Anstiege. Sie zermürben uns nicht mehr. Dennoch sind sie nervig. Anstrengend sind sie nach wie vor. Fährt man hoch, schwitzt man wie bei einem Hochleistungswettkampf, fährt man runter, kommt man ins Frieren. Ne, auch wenn es funktioniert, Berge mit Fahrrad und ich werden keine Freunde mehr. Meine verrückte Idee, eine Alpenüberquerung zu machen, hat einen großen Dämpfer bekommen, wenn sie …

Die Rhön ist ein Gebirge

Wir haben unsere Taktik verändert. Statt dem Rhönradweg ins Niemannsland zu folgen, haben wir uns entschieden, zum schönen Fulda zu fahren. Unsere Tagesleistung belief sich auf 69 km., aber die hatten es in sich. In Summe haben wir heute Bergfest. Von den bislang (dazu später) gesamten 1.250km haben wir 631 absolviert. Es waren nur wenige, aber die hatten es in sich: Die Anstiege waren heute steil und lang. So waren sie teilweise drei km lang mit einer Steigung von 10%. Da mussten wir streckenweise einfach schieben. So etwa vier davon haben uns ganz schön zu schaffen gemacht. Die letzten 30km waren dann bergab ausfahren. Das hat Spaß gemacht. Die Charakteristik der heutigen Etappe war irgendwie fast schon alpin. Es sind uns Berghütten (bei einer Fahrradtour!!) begegnet, Kühe mit Glocken sowie Skipisten. Ich hatte wohl eine falsches Bild von der Rhön, irgendwie sanfter. Die Entscheidung, unsere festgelegte Strecke abzuändern, haben wir heute Morgen ganz spontan getroffen. In den nächsten 200km erschienen uns auf dem geplanten Radweg keine interessanten Orte. Ein Schlenker in Richtung Westen lässt uns …