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Bodensee-Königssee-Radweg : bewegte Bilder
Von Ulm an den Bodensee, durchs Allgäu und Oberbayern bis an den Königssee.
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Bodensee-Königssee-Radweg: Das Finale
Von Bad Tölz bis zum Königssee
Bis zum Königssee sollten noch 2,5 Tage geradelt werden. Das lag in erster Linie an unserer geplanten Rückfahrt. Von Wackersberg (kurz vor Bad Tölz auf dem Berg) ging es am 4. Tag gut 85 Kilometer bis nach Rohrdorf-Lauterbach. Die Strecke war mal wieder gespickt von reichlich Höhenmetern mit kleinen, fiesen Spitzen. Aber auch mit jeder Menge schöner Landschaft (Idylle !!) und Wasser. Wir fuhren am Tegernsee und am Schliersee vorbei. Südlich des Schliersees ging es dann wieder gen Norden über Fischbachau und Bad Feilnbach bis zu unserem Tagesziel. Hier gab es zur Abwechslung (mangels Restaurant vor Ort) eine ausschweifende Brotzeit im Garten unserer Pension. Essen mit Ausblick, herrlich.
Der 5. und vorletzter Tag begann mit einem kleinen Anstieg, warum auch nicht? Es sollten schließlich noch weitere folgen. Immerhin standen „nur“ 77 Kilometer bis nach Bad Reichenhall auf dem Plan. Die einen sagen bei bestem Wetter, die anderen bei sengender Hitze. Es gab wieder schöne Aussichten, aber es ging auch immer mal parallel zur Autobahn, was ja eher nicht so idyllisch ist. Die Orte, durch die wir kamen, hießen Aschau im Chiemgau, Egerndach, Siegsdorf und Neukirchen am Teisenberg.
Wir machten mehr Trinkpausen als üblich, etwa r wirklich zu heiß, aber auch wieder wunderschön. Gegen 16 Uhr erreichten wir Bad Reichenhall, was uns nicht vom Hocker haute. Sehr Kurort mäßig kam es rüber. Mehr Sanitätsfachgeschäfte als Sportläden, aber da haben wir vielleicht auch einen unnormalen Fokus. Bei 28 Grad schmeckte die Pizza draußen sitzend fast wie in Italien und der anschließende Gang durch den Kurpark und das Sitzen am Brunnen war fast schon wieder versöhnlich.
Der letzte, nicht mal halbe Tag, endete dann tatsächlich am Königssee. Auf den ersten 7 Kilometern hinter Bad Reichenhall erwarteten uns aber erstmal noch knapp 250 Höhenmeter, die hätten wir sonst auch echt vermisst… Nach ungefähr 20 Kilometern erreichten wir Berchtesgarden, wo wir uns neben Touristen-Autostau-Massen durchhangelten. Danach wurde es die 7 Kilometer bis zum Königssee aber noch einmal sehr sehr schön. Natürlich gab es auch dort noch ein bisschen „hochfahren“, aber hey, wir sind in den Bergen. Die Anfahrt direkt zum See zeigt sich sehr, hmmm, touristisch. Großer Bus- und Autoparkplatz, Souvenirshops und entsprechende Gastronomie wenige Zentimeter nebeneinander in einer Art Fußgängerzone. Geschmacksache, unserer ist es jedenfalls nicht. Toll dann aber der erste Blick auf den Königssee, der nur einen winzigen teil dessen zeigt, aber wirklich sehenswert ist. Auf dem See selbst waren wir nicht, soll aber toll sein. Unser Weg führte nach einer kurzen Pause zurück nach Berchtesgarden um dort mit der Bahn zurück zu reisen.
Insgesamt war es eine abwechslungsreiche Tour, begonnen mit dem Donau-Bodensee-Radweg und anschließend vom Bodensee, An den Alpen entlang von West nach Ost durch den Allgäu nach Oberbayern, an Schlössern, Klostern und Seen vorbei. Mit reichlich Höhenmetern und einer tollen Kulisse zum Finale. Eine klare Empfehlung von uns.
Die drei Touren wie immer auch auf Komoot:
Die bewegten Bilder als 4-Teiler auf YouTube. 😎
Vom Allgäu nach Oberbayern
Tag 2 und 3 auf dem Bodensee-Königssee-Radweg führte uns von Immenstadt über Füssen nach Bad Tölz. Aber von vorn: Morgens ging es von Immenstadt im Allgäu los. Der Tag versprach wieder warm bis Heiß zu werden. Es standen etwa 75 Kilometer und einige Höhenmeter auf dem Programm. Der ganze Bodensee-Königssee-Radweg ist sowieso ein einziges auf und ab. Am dritten Tag hatten wir aber immerhin den mit 940m höchsten Punkt der Tour erreicht.
Auch am Kloster Benediktbeuern fuhren wir vorbei, aber eben auch nur vorbei. Ob sich ein genauerer Blick lohnt, müssen andere entscheiden.
Nicht zuletzt durch den blauen Himmel, vor allem aber wegen der wunderschönen Landschaft waren es Tage mit Urlaubs-feeling. Auf jeden Fall eine Gegend, in der man auch länger verweilen könnte. Unsere Unterkunft lag nicht nur etwas außerhalb von Bad Tölz, sondern auch etwas oberhalb. Durch eine Baustellen bedingte Umleitung hatten wir so auf den letzten 7 Kilometern noch einmal eine extra Steigung, wie schön. 😊
Vom Bodensee ins Allgäu
Tag 1 auf dem Bodensee-Königssee-Radweg
Nachdem wir in zwei Tagen von Ulm nach Kressbronn bis fast an den Bodensee geradelt sind, sollte nun endlich der Bodensee-Königssee-Radweg befahren werden. Zunächst mussten wir aber natürlich von Kressbronn nach Lindau zum “offiziellen“ Startpunkt fahren. Der Himmel über dem Bodensee war an diesem morgen noch grau bedeckt. Das gab dem See etwas eher düsteres als schönes. Natürlich wissen wir aber, dass der Bodensee wirklich schön ist, schließlich wollten wir ihn ursprünglich umfahren. Jetzt fuhren wir aber nur die Uferstrasse entlang und fuhren auch an Lindau einfach vorbei. Noch nicht einmal einen Abstecher nach Lindau-Insel gönnten wir uns. Das mussten wir auch vor dem Hintergrund, dass wir die ganze Tour durch den verkürzten ersten Tag anders planen mussten. Dazu hatten wir gesehen, dass auf dem vor uns liegenden Bodensee-Königssee-Radweg die Unterkünfte rar wurden. Das hatten wir so noch nicht erlebt.
Eigentlich mochten wir es uns über den Tag treiben zu lassen, um dann gegen mittag zu überlegen wie weit wir fahren wollen und entsprechend Unterkünfte zu buchen. Nun aber musste es vorwärts gehen. Wir fuhren also auch nicht zum offiziellen Startpunkt des Bodensee-Königssee-Radweges auf die Insel. Dabei ist das bestimmt ein schöner Startpunkt. Jedenfalls sieht es auf der offiziellen Seite des Bodensee-Königssee-Radwegs so aus. Wir fuhren also an allem vorbei, blieben aber noch einige Zeit am Bodensee bzw. auf dem Bodensee Radweg. Leider ist bis wir diesen verließen die Beschilderung eher verwirrend.
Irgendwann hinter Lindau bogen wir dann aber tatsächlich ab. Schon nach ungefähr 5 Kilometern begannen die ersten Steigungen. Nach weiteren 15 Kilometern kurz hinter Hergatz wurde es richtig fies. Wo es hoch geht, geht es natürlich auch wieder hinunter. Wie schön, bis man wieder und wieder und wieder hinauf muss. Das zog sich durch den ganzen Tag. Der Weg führte uns viel auf kleinen Nebenstraßen, selten auf Fahrradwegen entlang einer Straße und manchmal auch auf ruhigen Feldwegen.
Besonders schön war es, wenn wir an Kuhweiden vorbei kamen. Die Allgäuer Kühe trugen dicke Glocken un den Hals und es bimmelte wie in der schönsten Werbung. Wir durchqueren kleine Orte wie Röthenbach im Allgäu (wo wir auch Mittagspause machten), Stiefenhofen oder Oberstaufen, die wahrscheinlich niemand kennt, die aber allesamt ganz hübsch waren. Wir fuhren ein Stück am Großen Alpsee entlang, der auch sehenswert und sehr idyllisch ist. Nach rund 83 Kilometern erreichten wir schließlich Immenstadt, wo wir im Hotel Krone übernachteten.
Von der Donau an den Bodensee
In zwei Tagen auf dem Donau-Bodensee-Radweg von Ulm nach Kressbronn am Bodensee
Planung/Vorher:
Für die Planung der Sommertour 2022 hatten wir ungewöhnlich lange gebraucht. Es sollte eine schöne, anspruchsvolle Tour werden. Gerne mit Bergen bzw. Höhenmetern, mit toller Landschaft und interessanten Ortschaften für Pausen und Übernachtungen. Nachdem ich (Daniela) mich einer erneuten Alpenüberquerung verweigert hatte, mussten andere Ideen her. Wir entschieden uns schließlich für den Bodensee-Königssee-Radweg. Da wir aber geplante zehn Tage unterwegs sein wollten, ist der allein zu kurz. So musste noch etwas für weitere zwei bis drei Tage gefunden werden. Nach Sichtung von gefühlt 1000 weiteren Touren entschieden wir uns letztendlich für den Donau-Bodensee-Radweg.
.Die etwa 160 Kilometer wollten in zwei Tagen fahren. so der Plan. Erschwerend dazu kam noch die Planung der An- und Abreise. Obwohl um Ostern herum fertig mit der groben Planung war es nicht möglich zu annähernd akzeptablen Zeiten eine Bahnverbindung von Hamburg irgendwo nach Bayern oder Baden-Württemberg mit Fahrradmitnahme zu buchen. Eine absolute Katastrophe. So entschieden wir uns schweren Herzens die Räder mit dem Auto nach Ulm zu transponieren und am Ende der Tour mit Regionalbahnen wieder zum Auto zurück zu fahren.
Anreise und ein holpriger Start in Ulm
Nach der langen Autofahrt am 07.07.2022 ( gleich nach Feierabend) übernachteten wir in Langenau, ca. 18km vor Ulm. Morgens wollten wir eigentlich direkt nach Ulm, das Auto abstellen und endlich starten. Noch vor dem Frühstück stellte Matthias fest, dass er zwar seine Handyhalterung am Fahrrad hat, das entsprechende Gegenstück – die Handyhülle – aber zu Hause gelassen hat. Da er mit Komoot auf dem Handy navigiert leider ein no go. Also den nächsten Fahrradladen mit der frühesten Öffnungszeit aus dem Internet gesucht und einen Abstecher nach Günzburg gemacht. Die dortige Lucky Bike- Filiale stellte sich als Glücksgriff heraus: nette Beratung und sogar Hilfe und Werkzeug zum installieren der neuen Halterung waren dort selbstverständlich.
Erst gegen 10:30 Uhr konnten wir dann endlich unser Auto in Ulm abstellen.
Vom Parkplatz fuhren wir an die Donau. Einige Zeit folgten wir dem Donau Radweg, dann bog Donau-Bodensee-Radweg von diesem ab. Es ging durch viel grün, durch Felder und am Wald entlang. Nach knapp 30 Kilometern erreichten wir den Ort Laupheim. Dadurch, dass wir sehr spät gestartet sind war es schon früher Nachmittag und wir beschlossen dort unsere Mittagspause zu machen. Zu etwas großem hatten wir wenig Lust. So holten wir uns nur eine Kleinigkeit aus einer Dönerbude und setzten uns auf eine Bank. Es saß sich hier sehr schön.
Es wurde immer später und wir waren nicht sicher, ob wir Lust hatten noch bis irgendwann spät abends zu fahren. Zudem sollten hinter Biberach, also jenseits der 60 Kilometer noch kräftige Steigungen kommen. Auch die Verfügbarkeit von freien Zimmern in den kleinen Orten ließ zu wünschen übrig. So entschieden wir nach weiteren 22 Kilometern in Biberach zu übernachten und am nächsten Tag den Donau-Bodensee-Radweg „richtig“ zu starten. Nach dem einchecken ins Hotel Ayden By Best Western gingen wir erst einmal in einen Biergarten zum lecker Essen und den Tag mit einem hausgebrauten Bier zu beschließen.
08.07. Tag 2: von Biberach nach Kressbronn
Am nächsten Morgen starteten wir früh. Es waren noch gut 115km bis nach Lindau. Das zu erreichen schien uns schon sehr utopisch. Trotzdem beschlossen wir, so weit zu fahren wie es irgendwie ging. Zuerst war es noch recht kühl, der Tag versprach aber noch schön zu werden. Auf Komoot sah das Höhenprofil des Donau-Bodensee-Radweges ab hier anspruchsvoll aus und wir wurden nicht enttäuscht. Nach noch nicht einmal 10 Kilometern durften wir das erste Mal “kraxeln“. Und es hörte gefühlt überhaupt nicht mehr auf. Dafür gab es aber immer wieder schöne Ausblicke.
Wir fuhren über Fischbach und Bad Waldsee, Wolfegg und Kißlegg. Alles Orte von denen wir bisher wenig bis nichts gehört hatten. Die Wegführung war wunderschön. Es war abwechslungsreich, an Feldern und Wiesen vorbei, durch die hübschen Ortschaften, durch Wälder und an Bächen entlang. Auch wenn die Steigungen anstrengend waren, machte die wundervolle Landschaft es immer wieder wett. Erst nach mehr als 70 Kilometern machten wir unsere größere „Mittags“Pause in Wangen im Allgäu. Nachdem wir kurz durch die Altstadt gerollt sind, kehrten wir im Stoffels im Stadtbräu ein.
Gegen 15 Uhr machten wir uns wieder auf, den etwas weiter wollten wir auf jeden Fall noch. Vielleicht sogar doch noch bis zum Bodensee? Die heftigen Anstiege lagen hinter uns, allerdings gab es immer wieder kleine, fiese aufs und abs. 100 Kilometer waren wir aber schließlich die letzten Jahre auch durch die Alpen gefahren. Wir gaben alles, was noch ging und hatten, als wir nach 103 Kilometern im nördlichen Gebiet von Kressbronn ankamen, hatten wir von unserer Unterkunft im Landgasthof zur Frohen Aussicht immerhin einen wunderschönen Blick auf den Bodensee.
Fazit: Der Donau-Bodensee-Radweg ist unbedingt empfehlenswert. Eine wunderschöne Wegführung, interessante Eindrücke rechts und links der Strecke und eine extrem gute Beschilderung zeichnen diesen Radweg aus. Man kann sich durchaus drei Tage Zeit nehmen ihn zu fahren, es lohnt sich unserer Meinung nach sehr.
Magdeburg-Brandenburg a.d. Havel-Berlin
Tag 3 und 4 auf dem Weg von Hannover nach Berlin.
Der dritte Tag führte uns von Magdeburg nach Brandenburg an der Havel. Es sollten laut Komoot knapp 97 Kilometer weitgehend flache Strecke sein. Die ersten 15 Kilometer fuhren wir an der Elbe bzw. dem auf dem Elberadweg. Auch danach ging es noch eine ganze Zeit parallel dazu weiter. Es gab eine sehr gute Beschilderung diverser Wege. vor allem den Elbe-Havel-Radweg begegneten wir permanent, fuhren aber kaum auf ihm. Es war eine merkwürdige Streckenführung und es gibt auch keine Beschilderung. Die fehlende Beschilderung liegt daran, dass es kein offizieller sondern ein sogenannter “Initiativradweg“ ist, wie man der Seite des „Radwegs Berlin-Amsterdam“ nachlesen kann.
Insgesamt war die Wegführung sehr abwechslungsreich, viel Wald, ruhige Straßen und immer mal wieder am Wasser entlang. Es war eine gute Gelegenheit den Osten Deutschlands im wahrsten Sinne des Worte zu erfahren. Orte wie Lostau, Burg, Gusen oder Genthin waren uns zumindest noch unbekannt.
Zum Ende des Tages fuhren wir noch an mehreren Seen entlang: den Großen Wusterwitzer See, den Möserscher See und den Breitling See. Diese ineinander übergehenden Seen waren wirklich sehr schön. Auch Brandenburg an der Havel gefiel ins sehr gut. Es gibt dort auch .eine hübsche kleine Altstadt Übernachtet haben wir im Sorat Hotel Brandenburg.
Am vierten und letzten Tag sollte es dann nach Berlin gehen. Knapp 90 Kilometer laut Komoot und wieder heißen Temperaturen lagen vor uns.
Von Brandenburg an der Havel bis nach Werder fuhren wir mehr oder weniger die ganze Zeit an der Havel entlang, was eine schöne Strecke war.
Ab Werder war eine Brücke gesperrt. das hieß entweder ca. 25 Kilometer Umweg oder 10 Minuten Zug fahren. Wir entschieden uns den Zug zu nehmen, was die Strecke abkürzte und uns fast direkt nach Potsdam brachte. Hier schauten wir uns erst einmal ausgiebig rund um Schloss Sanssouci um.
Wir überlegten kurz uns auch den Rest der Stadt anzusehen, verwarfen den Gedanken dann aber und fuhren durch Wannsee und denn Grunewald direkt nach Berlin hinein. Das Offizielle Ende beschlossen wir am Brandenburger Tor. Danach fuhren wir allerdings noch ein paar weitere Tage in Berlin herum.
Hannover – Braunschweig – Magdeburg
Tag 1 und 2 auf dem Weg von Hannover nach Berlin
Auf der Suche nach einer schönen Tour für die Woche vor Himmelfahrt entdeckten wir die Route Amsterdam-Berlin. Der Weg war leider ein „bisschen“ zu lang. Nach Krankheit und Bänderriss, dazu beide mitten in Weiterbildungen steckend, wollten wir aber unbedIngt die erste Tour des Jahres machen. Also kürzten wir die Strecke und starteten in Hannover.
Die erste Etappe hatten wir bis Braunschweig geplant. In Hannover ging es erst am Maschsee, später durch die Eilenriede (Hannovers Stadtwald) wunderbar grün los. Über Anderten und Lehrte, Peine und den Mittellandkanal blieb es flach und landschaftlich schön. Es ging an Feldern und durch Wälder, manchmal auch an der Straße entlang. insgesamt aber wirklich ein guter Weg. Nach gut 77 Kilometern erreichten wir Braunschweig.
Am 2. Tag fuhren wir weiter von Braunschweig nach Magdeburg. Magdeburg kannten wir schon vom Elberadweg. Aber dies war ja schließlich eine andere Strecke. Geplante100 Kilometer und ein leichtes auf und ab. erwartete uns. Es war wolkig aber warm. Leider führte der Weg diesmal deutlich mehr an der Straße entlang. Dafür war es wieder wunderbar grün. Es ist erstaunlich wie sehr.
Über Königslutter an der Elm fuhren wir durch Helmstedt und dann über die frühere Deutsch-Deutsche Grenze. Weiter ging es durch die Hohe Börde bis schließlich nach Magdeburg.
Eine abwechslungsreiche und schöne Tour endete dort.
Von Grado nach Venedig
oder: zwei Tage quer durch Italien.
Nach dem wundervollen und erholsamen Pausentag in Grado sollte es für uns weiter gehen. Unser Ziel war Venedig. Allerdings entschieden wir uns gegen den direkten Weg in die Lagunenstadt. Vielmehr peilten wir zunächst den Festlandteil Mestre an. Geplant hatten wir den Weg in zwei Tagen zu fahren. Der erste und deutlich längere Teil führte nach San Dona di Piave. Die 97 Kilometer lange Strecke schien uns alternativlos zu sein. Leider hatten wir offensichtlich bei der Planung auf Komoot kein gutes Händchen. Zu 90% auf Straßen, die Autofahrer rücksichtslos, das wieder recht trübe Wetter tat das Übrige.
San Dona di Piave
Wir fuhren also und kamen irgendwann in San Dona an. Das Städtchen war allerdings besonders schön. Eine richtige Perle. Zunöchst ruhten wir uns ein wenig in unserem Hotel Locanda al Piave . Gegen Abend war es auch wieder trocken und wir konnten ims nich ein wenig im Ort umsehen und lecker essen gehen. Später, auf dem Weg zurück ins Hotel, kamen wir sogar noch in den Genuss einer kostenlose Oper- Open Air Aufführung auf dem Marktplatz. Der Tag hätte wesentlich schlechter enden können.
Nach einer ruhigen Nacht in San Dona di Piave ging es auf die (wirklich) letzten 37 Fahrradkilometer nach Mestre Venezia. Die Strecke war insgesamt deutlich schöner als am Vortag. Teilweise ging es an der Laguna di Venezia entlang. Der Blick aufs Meer machte auch bei bedecktem Himmel wieder mehr Spaß. Dazu war das Ziel quasi schon im Blick. Auch wenn Venedig an sich nicht zu sehen war. Mestre an sich hat uns sehr gut gefallen. Auf dem Weg in die Innenstadt, wo unser Hotel Al Vivit lag, kamen wir durch einen Park, in dem gerade ein Street-Food Festival für den Abend aufgebaut wurde. Da war unser Abendprogramm schon sicher.
Am nächsten Tag fuhren wir dann ganz Touri-mäßig mit der Bahn in rund 10 Minuten nach Venedig.
Finale bis zu Adria
oder: das Ende des Alpe-Adria-Radweges
vom (für uns) nicht so schönen Ort Gemona del Friuli sollte es auf knapp 100km endlich ans Meer, bzw. die Adria gehen. Die ersten zwei Stunden war es nich recht bergig. Und wolkig. Dicke fette Wolken hingen am Himmel, was die Landschaft nicht schöner machte. Trotzdem war die Stimmung gut, denn der Wetterbericht hatte gegen Mittag Besserung in Aussicht gestellt und die Vorfreude aufs ankommen in Grado tat ihr übriges.
Nach knapp 40 Kilometern erreichten wir Udine. Obwohl es sicherlich nach allem was wir sehen konnten eine hübsche Stadt ist, hielten wir uns nicht lange auf. Die Sinne war inzwischen herausgekommen und es wurde warm bis heiß. Wir wollten ankommen. Trotzdem mussten wir natürlich auch irgendwann mal eine Pause machen. Am frühen Nachmittag erreichten wir das Städtchen Palmanova. Die Besonderheit: Palmanova ist sternförmig angelegt. Im Mittelpunkt ist der grandiose Marktplatz, an dem wir dann auch unsere wohlverdiente Pause machten. Bei knapp 30 Grad, strahlend blauem Himmel und eben diesen Wahnsinnsplatz im Blick.
Aber auch die schönste Pause musste irgendwann zu Ende sein. Immerhin mussten wir noch an die 33 Kilomter fahren. Also rauf auf die Räder, eine Abschlussrunde um den Platz und wieder rein in die Landschaft. Die war dann wiederum sehr schön. Wir fühlten uns an die Toskana erinnert, waren aber tatsächlich immer noch im Friaul. Die Hitze wurde immer noch stärker. Die Sonne brannte und es wurde etwas zäh. Aber dann, fast plötzlich sahen wir das Wasser. Es war schon auf der Navigation zu sehen, dass wir über einen 4 Kilometer langen Damm fahren würden. Wie es dann aber tatsächlich war, ließ s natürlich nicht voraussehen. Schön war es, wirklich schön. Die letzten Kilometer über den Damm und in Grado waren dann auch von einer Leichtigkeit, die dem stolzen Ankommen nach dieser doch nicht einfachen Tour des Alpe-Adria-Radweges geschuldet war.
Wir starteten vor einer Woche in München. Fuhren in Salzburg auf den Alpe-Adria-Radweg, über harte Anstiege, durch dunkle Tunnel, ins mediterrane Kärnten, über die italienische Grenze und schließlich bis an die Adria. Es war wundervoll, anstrengend und lehrreich. Und es war nicht das Ende dieser Tour. Aber erst einmal gab es einen Pausentag in Grado.
Fakten zu Grado: Die Stadt liegt auf einer Insel am Rande des Golfs von Venedig. Sie hat einen langen schönen Sandstrand, einen Yachthafen und eine sehr hübsche Altstadt. Grado wird auch Sonneninsel oder Goldinsel genannt.