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Länderschild Italien

Ab in den Süden: auf der alten Bahntrasse

oder: ins unbekannte Italien

Nach einem tollen Tag in Villach, bestehend aus Fahrradpflege, Kaffee trinken und viel umschauen, wollten wir dann aber doch weiter. Weiter in den Süden, endlich nach Italien und ein Stück näher an die Adria. Der Tag versprach einen langen aber gemäßigten Anstieg über die ersten 35 Kilometer der Strecke, dann aber nichts mehr. Aber immerhin geplante gut 100km bei angesagten 30 Grad. So rollten wir aus Villach heraus und freuten uns über das spätere Ankommen irgendwo in Italien. Den Osten Italiens kennen wir beide gar nicht und so freuten wir uns darauf, an jeder Ecke etwas neues zu entdecken.

Der Anstieg hielt sich wirklich in Grenzen und der Blick aufs Alpenpanorama war immer noch wunderschön. Es ging durch kleine Orte, durch Wald und auch mal an der Straße entlang. Nach gut 35 Kilometer erreichten wir die Grenze zu Italien und fast gleichzeitig ging es wieder Bergab. Genauso lang und moderat und es war wirklich ein entspanntes Fahren. Der Radweg auf italienischer Seite war sehr gut ausgebaut und machte einfach nur Spaß. Und es wurde wirklich noch schönes, denn es ging auf einem alten Bahntrassenweg weiter. Über Brücken, durch kleine Tunnels und immer wieder gab es in den Orten noch alte Bahnhofsgebäude und Bahnsteigkanten. Der Höhepunkt war dann (passend um die Mittagszeit) ein solches Gebäude, das zu einem Café unbebaut wurde. Sehr touristisch natürlich aber auch sehr cool.

Bahnhof: Fahrradraststätte

Wir waren wirklich komplett verzaubert von der schönen Kulisse durch die wir fuhren. Es ging die meiste Zeit an der Fella entlang durchs Friaul. Und es war ein Traum, das lässt sich nicht oft genug wiederholen. Mit der schönste Weg, den wir je gefahren sind. Am Nachmittag erlebten wir noch ein kleines Abenteuer: durch eine Baustelle und eine Umleitung, die uns komplett in die Irre führte mussten wir mehrere Kilometer durch eine Schotterstrecke am Berg entlang fahren ( die noch dazu hinter einem Schild: keine Durchfahrt! lag). Aber was sollte es, Kilometerweit zurückfahren und den richtigen Weg suchen hatten wir nach 75km auch keine Lust mehr. 😎

Nach 102 Kilometern und Gang knapp vor einem Sommerregen rüberreichten wir das Ziel des Tages: Gemona der Friuli. Ein hübsch gelegener Ort mit überschaubaren Übernachtungs- und Essensangeboten. Nach einem kleine Spaziergang durch den Ort an mehreren geschlossenen oder für uns nicht attraktives Restaurants entschieden wir uns im Hotel zu essen und hatten einen sehr italienischen Abend.

Fakten: Gemona der Friuli hat eine sehr schöne Altstadt mit einem Dom aus dem 13. Jahrhundert. Es liegt quasi am Berg, was es sehr hügelig macht. Der Ort wurde bei einem starken Erdbeben 1976 sehr stark beschädigt.

Straße mit Regenschirmen

Mit der Fahrrad-Bahn nach Villach

oder: ab durch den Berg ins sonnige Kärnten

Am vierten Tag auf dem Alpe Adria Radweg waren die dunklen Wolken wieder da. Es regnete schon als wir aus dem Hotel kamen und die Wettervorhersage versprach noch mehr davon. Es schien aber eine Lücke zu geben und wir radelten ganz optimistisch los. Für diesen Tag hatten wir uns Villach als Ziel vorgenommen, was eine 107 Kilometer Tour versprach. Erstmal ging es noch etwa 20 Kilometer weiter nach oben, wie schön. Zunächst nach Bad Gastein und von dort nach Böckstein zur Autoschleuse Tauernbahn. Dies ist ein Zug, der durch den Berg ca. 7 Kilometer nach Mallnitz führt. Neben dem Auto- und Motorrad Transport werden natürlich auch Fahrräder und Fußgänger mitgenommen. Nachdem wir im Warteraum die nassen gegen trockene Klamotten gewechselt haben ging es auch schon los.

Am Bahnhof Mallnitz angekommen ging es erstmal kilometerweit Bergab….herrlich!!! Und es war nicht nur trocken sondern wurde sogar sonnig. Wir waren in Kärnten. Im Tal folgten wir mal wieder einem Fluss: der Möll. Nach den letzten Tagen mit extremen aufs und abs war es jetzt fast flach. Auf der Möll waren jede Menge Gruppen in Rafting Booten unterwegs, die wir immer wieder sahen. Die hatte offensichtlich auch ihren Spaß. Nach einer kurzen Pause am Ufer der Möll fuhren wir weiter durch die herrliche Landschaft.

Die Möll kurz vor dem Fließen in die Drau

Die Möll floss in die Drau und wir wollten in Spittal an der Drau eine (schon fast späte) Mittagspause machen. Kurz vor Spittal zogen auch schon wieder dunklere Wolken auf, so dass es auf jeden Fall passte. Außerdem hatten wir schon wieder 70 Kilometer in den Beinen.
Eigentlich hatten wir beide in Erinnerung, dass Spittal sehr schön sein soll. Wir hatten während der Planung sogar in Erwägung gezogen dort einen Pausentag zu verbringen, uns dann aber für Villach entschieden. Was wir in und von Spittal sahen war eher ernüchternd und nicht besonders schön. Dazu waren noch die wenigen Gaststätten, die wir fanden entweder geschlossen oder schlossen bald. Ja, es war fast 14 Uhr, aber etwas zu Essen in gemütlicher Atmosphäre sollte uns doch wohl gewährt werden. Wurde nicht. So kehrten wir nach sinnlosen herumgefahre schließlich in einem Subway im Industriegebiet ein. Essen ja, gemütlich nein. Es regnete dann auch noch. Naja, die letzten 40km wollten wir uns doch nicht versauen lassen, was aber leichter geschrieben als in die Tat umgesetzt war. Regen, aufgeweichte Kieswege, Matschpfützen durch Wälder….es gibt schöneres. Das schönste war am Ende das Ankommen in Villach.


Villach gefiel uns richtig gut und wir freuten uns auf auf den kommenden Pausentag.

Ein paar Fakten: Villach liegt an der Drau und ist die zweitgrößte Stadt Kärntens. Durch die Nähe zu Slowenien und Italien herrscht eine fast mediterrane Kultur. Die Straßen der Altstadt sind interessant gestaltet mit verschiedensten Deko-Elementen. Auch gibt es viele schöne kleine Läden.

Extreme Höhenmeter auf dem Weg nach Bad Hofgastein

oder: 100 Kilometer Alpenpanorama

Am dritten Tourtag auf dem Alpe Adria Radweg fuhren wir bei bestem Wetter noch tiefer in die Alpen hinein. Der Himmel war strahlend blau und es war sehr warm. Wir starteten wie immer rechtzeitig und fuhren direkt um die Ecke vom Hotel an der Salzach entlang. Herrlich!!!

Es rollte so vor sich hin und es war noch überhaupt nicht abzusehen wie hart dieser Tag für uns werden würde. Naja, eigentlich schon, denn wir hatten natürlich vorher das Höhenprofil des Tages studiert und wussten, dass wir den krassesten Anstieg der Tour haben würden. Uns überhaupt an die 1000 Höhenmeter. Aber erstmal ging es eben wunderbar am Fluss entlang. Zwischenzeitlich kamen wir immer mal wieder durch Orte wie Hallein, Golling, Werfen und Bischofshofen. Letzteres ist vor allem im Winter als letzte Station der Vier-Schanzen-Tournee im Skispringen bekannt. Immer wieder mussten wir dabei kleine fiese Anstiege bewältigen.

Kurze Fotopause auf einer Brücke über die Salzach

Nach gut 60 Kilometern ohne nennenswerte Pause machten wir eine wohlverdiente Mittagsrast in St. Johann im Pongau. Wir suchten nach einem schönen Lokal und fanden: einen sehr gemütlichen Platz auf der Terrasse des Brückenwirts. . Ein wunderschönes Hotel mit toller Gastronomie. Fast schade, dass wir weiter mussten. Nein, wollten. Schließlich standen uns die heftigsten Anstiege auf den nächsten 35 Kilometern noch bevor. Unser wurde wirklich knackig. Hoch ging es und noch höher. Es war sehr anstrengend, sehr lang und ging weiter und weiter. Im ersten Gang im Schneckentempo und immer drauf bedacht, nicht schieben zu müssen. Die paar anderen Radfahrenden, die wir trafen waren ausnahmslos mit dem E-Bike unterwegs. Wir unterhielten uns auf einer Höhe mit einem anderen Paar und ernteten Anerkennung für unsere motorlosen Räder. Das tat dann doch gut. Was noch fantastisch ist wenn man hoch gefahren ist: der Blick. Sowas von gigantisch.

Nach der ersten heftigen und langen Steigung durften wir erst einmal ein bisschen wieder runter rollen. Schön, aber die letzten 17 Kilometer sollte es noch schlimmer werden. Die Höhen gingen jetzt nicht mehr durch schöne grüne Landschaft sondern durch lange Autotunnel mit Fahrradweg an der Seite. Und eben stetig Bergauf. Es war die Hölle. Einen guten Eindruck davon bekommt man im 2. Teil unseres YouTube Videos vom Alpe Adria Radweg. Nach dem letzten langen Tunnel ging es noch einmal rasant runter und wir gönnten uns erstmal eine kurze Trinkpause. Dann ging es auf die letzten 10 Kilometer bis nach Bad Hofgastein. Die Landschaft war wieder grün und schön aber ich wollte nur noch ankommen. Nach diesem Tag gönnten wir uns ein gutes Hotel (Alpenhaus) und ein tolles Essen (Steak & Meer) und ließen den Abend auf der Hotel Terrasse ausklingen.


Bad Hofgastein liegt 859m ü.NN und gehört zum österreichischen Bundesland Salzburg. Es ist ein hübscher Urlaubsort und im Winter ein beliebtes Skigebiet. Funfact: auf die ca. 6800 Einwohner kommen rund 150 Hotels (hauptsächlich eher höherpreisig). Deutschlands Ehemaliger Bundeskanzler Helmut Kohl machte dort regelmäßig Fastenkuren.

Länderschild Österreich

Vom Chiemsee nach Salzburg

oder: von Deutschland nach Österreich in 70km…

Tag 2 auf dem Weg von München nach Venedig.
Ganz genau müsste es heißen: immer noch auf dem Weg zum Beginn des Alpe Adria Radwegs, den wir ja eigentlich fahren. So oder so, nach einem liebevollen Frühstück in Bernau am Chiemsee rollten wir morgens gegen 9 Uhr los in Richtung Salzburg. An diesem Tag versprach das Höhenprofil der Strecke einen Berg hoch und wieder runter zu fahren. Nun ja, so ähnlich war es dann auch. Die dunklen Wolken waren wieder ein treuer Begleiter und wir rechneten jederzeit mit einem erneuten Regenguss, obwohl es laut Wetterradar trocken bleiben sollte.Die Landschaft war weiterhin hügelig, grün und schön. Wir lieben es einfach am Alpenrand entlang zu radeln. Ab und an blitzte sogar mal der blaue Himmel durch.

Wir kamen durch kleine Orte wie Grassau, Bergen und Siegsdorf. In Teisendorf machten wir Mittagspause im Biergarten des zünftigen Braugasthof „Alte Post“. Sogar ein Schwatz mit Einheimischen war dabei, naja, sofern wir überhaupt etwas verstanden so als Nordlichter im tiefsten Bayern.

Ankunft in Salzburg

Frisch gestärkt ging es dann in Richtung Österreichische Grenze. Die Sonne kam immer mehr heraus, es war wirklich war. Selbst die dunklen Wolken, die immer mal wieder zu sehen waren machten uns keine Angst mehr. Wir fuhren über Schotterwege, Felder und Wälder und immer wieder kleine Dörfer. Und ja: es ging zwischendurch so richtig hoch und runter. Da war dann doch zu merken, dass wir in die Alpen hinein fuhren. Anstrengend immer wieder, aber sehr schön wenn man oben ist. 😀 Außerdem hatten wir sowieso nur eine relativ kurze Strecke, da wir am ersten Tag ja etwas weiter gefahren sind. So erreichten wir schon am frühen Nachmittag die schöne Stadt Salzburg. Wir suchten uns eine Übernachtungsmöglichkeit und fanden etwas, das wirklich außergewöhnlich war: das „Gästehaus im Priesterseminar“. Ein ehemaliges Kloster, das zum Hotel umgebaut wurde. Was für ein Bau! Und das auch noch mitten in der Innenstadt.

Gästehaus im Klosterseminar

Uns blieb nach dem einchecken noch etwas Zeit um in der City spazieren zu gehen. Zum Abschluss des Tages gönnten wir uns ein leckeres Essen im Restaurant „Zum fidelen Affen“. Ein Besuch in einer winzigen Weinbar rundete den Abend fantastisch ab und wir fielen reichlich müde und vielleicht etwas weinselige ins Bett.



Die Mozartstadt Salzburg liegt an der Salzach. Der Fluss verläuft mitten durch die Stadt. Bekannte Sehenswürdigkeiten sind die Festung Hohensalzburg, Schloss Mirabell und Schloss Hellbrunn sowie natürlich Mozarts Geburtshaus. Die bekannten Mozartkugeln bekommt man hier an jeder Ecke.
Funfact: die original Mozartkugeln sind die silber-blauen der Konditorei von Fürst. Allerdings sind die einzigen in Salzburg hergestellten wiederum die rot-goldenen vom Mirabell.

Schöne nicht zu lange Tour mit genug Zeit für einen kleine Bummel durch Salzburg. Sehr angenehm für den zweiten Tourtag.

Schild mit mehreren Radfernwegen

Der Alpe-Adria-Radweg und noch mehr

Auf dem Weg von München nach Venedig…


Anreise und Tag 1: Von München nach Bernau am Chiemsee

Im Sommer 2021 wagten wir unsere zweite Alpenüberquerung. Nachdem wir im Vorjahr auf Via Claudia Augusta unterwegs waren, zog es uns diesmal auf eine östlichere Route. Eigentlich führt der Alpe-Adria Radweg von Salzburg nach Grado an die Adria. Wir entschieden uns aber die Strecke für uns zu verlängern. Am Ende starteten wir in München und landeten in Venedig.

Aber von vorn: wir fuhren am 7. Juli zunächst einmal per ICE von Hamburg nach München. Das war schon wieder ein kleines Abenteuer, denn durch Umstände (erst Steine, später Personen auf den Gleisen) kamen wir mit 2,5 Stunden Verspätung nachts um halb zwei in München an. Nach einer dadurch sehr kurzen Nacht konnte uns aber nichts davon abhalten frühzeitig von München aus zu starten. Mit dem Rad. In Richtung Salzburg. Um dort wirklich auf dem Alpe Adria Radweg zu fahren.

München, Marienplatz

Gestartet direkt neben dem Hauptbahnhof ging es rund 20km durch München und das Umland. Wolken begleiteten ins beständig, mal mehr mal weniger dunkel. Die Landschaft wurde grüner und irgendwann auch hügelig. Es ging durch Bad Aibling und wir streiften den Stadtrand von Rosenheim. Kurz überlegten wir hier zu übernachten. Sicher vor den dunklen Wolken und dem drohenden Gewitter. Aber nein, wir wollten weiter. In der Ferne waren die ersten Berge zu erahnen, hinter dunklen Wolken. Es war ein ewiges Wettradeln mit dem Wetter. Nass oder trocken? Das war die Frage. Trotzdem war die Landschaft wirklich sehr schön.

Wir gaben Vollgas so gut es ging. Aber die immer wiederkehrenden Steigungen machten es extrem schwierig. 15km vor unserem angepeilten Ziel kam das Gewitter mitsamt Starkregen dann über uns. Nach 200m konnten wir uns unterstellen, waren aber auch schon durchnässt.
Nach 15 Minuten war das Gewitter samt Wolkenbruch vorbei. Nass wie wir waren stiegen wir wieder auf und brachten die restlichen Kilometer bis nach Bernau am Chiemsee hinter uns. Dort fanden wir eine hübsche kleine Pension mit gemütlichen Betten und ein gutes Bayrisches Gasthaus fürs leibliche Wohl.

Funfact: Bernau am Chiemsee liegt ca. 8km entfernt vom Chiemsee. 😁


Am Ende waren es mega anstrengende 92 Kilometer. Aber wie immer war es auch sehr befriedigend die erste Etappe geschafft zu haben.

Von der Nordsee in die Weser – Von Cuxhaven nach Bremen

Die Auswahl an spannenden Touren ist schwierig, wenn sie erst Freitag nach Ausübung des Jobs begonnen werden kann. Wir sind dennoch fündig geworden: Die Strecke von Cuxhaven nach Bremen bietet mit ihren „nur“ 130 Kilometern eine überraschende Menge an Eindrücken.

Der erste Tag

Freitag 11.09.2020, früher Nachmittag
Per Zug sind wir nach Cuxhaven gelangt. Da wir beide noch bis mittags gearbeitet haben kamen wir erst um 15 Uhr dort an.
Vom Bahnhof aus mussten wir nur noch wenige Kilometer zur Elbmündung bzw. Nordsee fahren. Am Wahrzeichen von Cuxhaven, der Kugelbake ging es dann richtig los. An schier endlosen Urlaubsstränden und Promenaden vorbei ging es endlich in die Landschaft Richtung Bremerhaven.

Der Hafen von Wremen

Wir kamen an lustig klingenden kleinen Orten wie Arensch und Berensch vorbei. Streiften Nordsee-Urlaubsorte wie Dorum, Spieker-Neufeld oder Wremen.

Schon kurz hinter Wremen und noch lange vor Bremerhaven waren die ersten riesigen Hafenkrane in der Ferne zu erkennen.
Dort angekommen überragten die großen Container-, Autotransport- und Kreuzfahrtschiffe den Hafenbereich. Es zeigte sich eine Kulisse zum Staunen. Wir sahen wie einige der sicher mehreren tausend Autos und Landmaschinen in riesige Schiffsmäuler gefahren wurden. An anderer Stelle kamen wir an amerikanischen Oldtimern vorbei. Auch die Kreuzfahrt Terminals waren interessant.

Schließlich fuhren wir durch die Bremerhavener Innenstadt und erreichten endlich unser Tagesziel. Ein Hotel im touristisch umgebauten alten Fischereihafen, dem sogenannten „Schaufenster Fischereihafen“. Schnell verfestigte sich unser Eindruck, dass es eine gelungene Umgestaltung war.
Standesgemäß ließen wir den Abend in einem hervorragenden Fischrestaurant ausklingen. 58 km waren am ersten Tag geschafft.

Restaurants am Alten Fischereihafen Bremerhaven
Ein tolles Fischrestaurant neben dem anderen


Der zweite Tag

Samstag 12.09.2020
Ausgeruht nahmen wir am frühen Morgen die 75km lange Fahrt nach Bremen auf.
Der Yachthafen und die vielen Ufer nahen Wohnungen mit Blick auf Hafen und Weser taugten schon für „hier kann man es aushalten“ – Gefühle.

Blick zurück auf Bremerhaven


Doch schnell wich die Stadtkulisse einem Landschaftspanorama. Auf der rechten Seite Deich, auf der linken Seite Wiesen, Felder und Seen. Wäre nicht zwischendurch ein ungemütlicher Wind aufgekommen, hätten wir vielleicht überlegt, in einem der Seen ein kühles Bad zu nehmen. So hübsch dieser Weg am Weserdeich war, so zogen sich teilweise die Kilometer weil es wenig wirkliche Abwechslung gab.

Der Hafen von Sandstedt


Doch auch das ein oder andere Highlight begegnete uns an diesem Tag.
Ein schönes Panorama lieferte zum Beispiel der Hafen von Sandstedt mit seinen vielen Bänken und Buden.

Symbol für den Wesertunnel am Fahrradweg

Spannend war auch der Wesertunnel bei Loxstedt. Fast wären wir an dieser Stelle vorbei gefahren. Auf der oberen Seite unser idyllischer Radweg mit Deich und Wiesen. Doch ein Blick nach links: was ist das denn für ein Tor? Wir fuhren hin und staunten. Hinter dem vermeintlichen Tor und der Infotafel blickten wir nur wenige Meter nach unten in eine viel befahrene Einfahrt in den riesigen Tunnel unter uns.

Zwischen Bremerhaven und Bremen gibt es nicht viele Möglichkeiten auf die andere Seite der Weser zu gelangen. Für den schnellen Autoverkehr ist der Wesertunnel da. Außerdem gibt es einige Fährverbindungen wie Bremerhaven-Nordenham oder Sandstedt-Brake.

Ebenso überraschend erreichten wir später dann auch den U-Boot Bunker Valentin in Bremen-Farge. Riesige Betonklötze mit einer derartigen geschichtlichen Bedeutung hätten wir hier nicht erwartet. Der Bunker Valentin wurde 1943-45 hauptsächlich von Zwangsarbeitern, Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen als U-Boot Werft errichtet. Leider war die Denkstätte geschlossen, so dass wir keine Innenansichten bekamen. Ein Besuch dort lohnt sich aber auf jeden Fall.

Blick von der Hafenpromenade in Vegesack

Kurz vor Bremen dann noch das touristische Vegesack. Mit schicken Hotels, Restaurant und einer tollen Uferpromenade bot es ebenfalls ein schönes Panorama.


Am Nachmittag kamen wir in der vollen Innenstadt von Bremen an. Da wir den Tag über viel gegen Gegenwind ankämpfen mussten, verzichteten wir aber auf ein umfängliches Sightseeing. Ein kurzer Blick auf die historischen Bauten in der Innenstadt musste genügen.
Den Abend schlossen wir dann in einer gemütlichen Tapas-Bar im wundervollen Schnoorviertel mit viel zu viel aber äußerst leckeren Aioli ab.

Der Abschluss, Sonntag 13.09.2020

Hauptbahnhof Bremen
Bremer Hauptbahnhof

Unser Fazit der Tour von Cuxhaven nach Bremen


Von Cuxhaven nach Bremen war eine schöne Tour, die -mal wieder- von vielen optischen Eindrücken geprägt war. Von uns bekommt sie eine absolute Empfehlung. Cuxhaven als Startort ist gut mit der Bahn zu erreichen und natürlich ist der Anschluss von Bremen hervorragend. Wer will, kann die Tour als Teil des Weserradweg verlängern. Die Städte Cuxhaven, Bremerhaven und natürlich Bremen sind tolle Städte, in denen man sich nach einer Tour oder im Rahmen eines Pausentages wohl fühlt.


Jede für sich hat schöne, interessante Ecken zu entdecken. In Cuxhaven und Bremerhaven muss man vielleicht ein bisschen genauer hinsehen. Bremen besticht nicht nur durch die wunderbare Altstadt. Hier gibt es noch vieles mehr zu sehen. Den Bürgerpark, das Universum, das Blockland ist toll zum Fahrrad fahren. Auch shoppen lässt es sich hervorragend.


Gepäckträgertaschen - Auch von der Ausrüstung hängt das Gelingen einer Radreise ab

Über den Wert der Reisefahrrad – Ausrüstung

Pleiten, Pech und Pannen war eine bekannte ARD-Sendung. Dank unzureichender Ausrüstung und Reisefahrrad selber haben wir uns häufiger als Hauptdarsteller dieser Sendung gesehen. Wie oft dachten wir „Wenn wir das vorher gewusst hätten“. In der Rubrik „Ausrüstung“ thematisieren wir genau das. Die ein oder andere Erfahrung, die wir gemacht haben, ist sicherlich zum Schmunzeln geeignet. Im Wesentlichen wollen wir aber berichten, was wir verbessert haben. Hoffentlich finde nRadurlauber die ein oder andere gute Idee, damit sie nicht alle unseren Erfahrungen erleben müssen.

Viele Fahrradurlauber benutzen Navigagtionssysteme
Fahrradnavigation

Diese Rubrik wird sich um das Reisefahrrad selber drehen, viel mehr aber um die Ausrüstung. Wir werden dabei unsere Gegenstände vorstellen, aber auch Überlegungen schildern, die uns eben genau auf diese Dinge gebracht haben. Auch werden wir von unseren gescheiterten Versuchen schildern, bei dem wir viel Lehrgeld gezahlt haben.

Manchmal bedarf es der fast Katastrophe

Eigentlich untypisch. Unsere Bundesligastadien Tour in Nordrhein-Westfalen bestand im wesentlichen aus guten Fahrbahnen. Doch hier in der Einfahrtsstraße von Gladbeck -kurz nach dem Besuch der Veltins-Arena– nervte auf einmal Kopfsteinpflaster. Zum Glück nicht lange, denn der Streckenverlauf verlangte schon in wenigen Metern das Abbiegen auf eine Nebenstraße. Und dann passierte es. Ich kann mich gar genau daran erinnern, was zuerst passierte. War es das Hupen des entgegenkommende Auto, das Rufen von Daniela oder doch das Geräusch selbe? Meine linke Gepäcktasche löste sich vom Gepäckträger. Trotz sofortigem Bremsen und wildem Gestikulieren, konnte ich es nicht mehr verhindern. Das hinter mir folgende Auto überfuhr eben diese Tasche Das sowohl Tasche wie auch Inhalt (es war im wesentlichen Kleidung) unbeschadet waren, grenzte schon an ein Wunder.

Ob Drohne, Actioncam oder Smartphone: Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Aufnahme
Viele Möglichkeiten der Fotoaufnahme

So günstig diese Tasche auch war, dieser Reise ist für sie die letzte. Nicht auszudenken, wenn statt der Kleidung mein iPad in der Tasche gewesen wäre. Die gesamte Tour wäre für mich bereits an dieser Stelle gescheitert.

Eine noch nervigere Begebenheit gab es mit meinem alten Reisefahrrad, das längst hätte ersetzt werden müssen. Ein Tretlager reduzierte den Spaß einer Etappe auf der Deutschlandtour fast vollständig. Und so wurde uns mehr und mehr deutlich, der Spaß und der Erfolg einer Radreise hängt eben auch von der Ausrüstung ab.

Wir kaufen bewusster

Auf einer Radreise trifft man auf furchtbare Untergründe, heftigste Unwetter, erlebt Stürze und so weiter. Kann man sich dabei nicht auf die Ausrüstung verlassen, kann die Reise zur Tortour werden. Aus diesem Grund greifen wir nicht mehr bei jedem Schnäppchen zu. Der Kauf unserer Ausrüstungsgegenstände ist mittlerweile das Ergebnis gründlicher Recherchen. Ob es der Austausch meines Reisefahrrads ist, die Reisetaschen an unseren Fahrrädern, die Kleidung, das Filmmaterial ist, kaum etwas ist unbedacht gekauft. Auch wenn die ein oder andere Funktion davon nie gebraucht wird, so ist es doch das gute Gefühl auf den Touren, das wir auf vieles vorbereitet sind.

Eine Hilfe für Radurlauber beim Reisefahrrad

Lenkertaschen sind eine beliebte Ergänzung für Radurlauber
Auch bei Lenkertaschen gibt es eine reiche Auswahl

An dieser Stelle wollen wir in unregelmäßigen Abständen unsere Ausrüstung vorstellen. Unsere Abwägungen zu anderen Produkten und unsere Erfahrungen ergänzen diese Vorstellung. Mithilfe von Erfahrungsberichten anderer Fahrer ist es letztendlich unser Ziel, ein Gegenstück zu den zumeist einseitigen Berichten von Herstellern und Händlern zu bieten.