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Ein schwerer Abschied

Nach 21 Jahren bin ich bei einer außergewöhnlichen Gelegenheit schwach geworden. Simplon ersetzt Merida.

Würde ich ein Tester sein, würde ich mich für Fahrradwerkstätten entscheiden. Das Ergebnis wäre jedoch, zumindest bislang, desaströs. Letzte Woche durfte ich wieder einen Beweis erhalten. Auch aus diese Erfahrung entschloss ich mich zu einem seit längeren fälligen Schritt.

Schon während der Deutschlandtour wurde in mehreren Werkstätten festgestellt, dass der Steuersatz meines Fahrrades (quasi das Gelenk für den Lenker) defekt ist und erneuert werden muss. Weiterhin funktionierte die Schaltung seit einiger Zeit nicht so, wie sie es soll. Gerade auf der kommenden Tour mit vielen Anstiegen, kommt der Schaltung eine große Bedeutung zu. Also brachte ich Das Fahrrad in die Werkstatt. Und wenn es dort schon ist, bat ich auch um eine Inspektion. Den Namen der Werkstatt nenne ich mal besser hier nicht. Als ich das Fahrrad wieder abholte, hatte ich schon so eine Vorahnung. Meine Testfahrt direkt vor der Werkstatt bestätigte mich: Die Schaltung machte nach wie vor Probleme. Es wurde daran nichts gemacht. Ein Nachstellen vom Mechaniker brachte dann zwar eine gewisse Verbesserung, perfekt würde es jedoch nur durch eine große Reparatur, aber lohnt sich das noch bei meinem 21 Jahre alten Fahrrad? Zuhause kam es dann noch dicker: Das Austauschen einer Schraube am Steuersatz hat keine Wunderheilung des Steuersatzes bewirkt. Der war weiterhin defekt. Natürlich war ich stinksauer auf die Werkstatt. In der Wirkung machte es aber wenig Unterschied: Diese Reparatur lohnt sich nicht mehr.

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Aber nun zum Wesentlichen: Vor zwei Jahren fuhr ich bei einem Besuch eines Fahrradladens ein Simplon-Fahrrad und war schier begeistert. Da mein Fahrrad aber noch in Ordnung war und mir 1.900€ für ein neues Fahrrad – mal so ganz spontan – viel zu teuer war, kaufte ich das Simplon natürlich nicht. Letzte Woche überlegte ich natürlich wieder, fuhr zu einem weiteren Händler und die Begeisterung wiederholte sich. Ein weiterer Punkt war dann die Farbe. Dieses Fahrrad wurde auch in einem dunklen blau angeboten und sah einfach klasse aus. Einziger Haken: Das Fahrrad in der Farbe war im Werk ausverkauft und der Händler hatte auch nicht das Passende vorrätig. Also entschied ich mich wieder einmal, das Thema auf die neue Saison zu verschieben. Wie es manchmal so kommt, waren wir am nächsten Tag in Einem Hamburger Fahrradhändler um nach Radkleidung zu schauen. Ich staunte nicht schlecht. Die hatten doch tatsächlich das Simplon in dem tollen Blau und in meiner Größe dort stehen. Da die Fahrt nach Hamburg bei jeglichen Inspektionen und Reparaturen in der Garantiezeit zu weit erschien, kaufte ich das Fahrrad allerdings nicht.

Auf der Zugfahrt nach Hause schaute ich mich dann nach Onlinepreisen und nach jungen Gebrauchtfahrrädern um. Und tatsächlich stieß ich bei Ebay Kleinanzeigen auf ein ein Jahr altes, jedoch nie benutztes (??) Simplon, das genau meinem Wunsch entsprach. Dieses Fahrrad sollte 980€ kosten. Das hätte ich sofort gekauft, wenn der Artikelstandort nicht Frankfurt wäre. Irgendein Haken ist ja immer. Dennoch nahm ich mit der Verkäuferin, die das Fahrrad bei einer Preisverleihung gewann, es aber versäumte es zeitnah zu verkaufen, weil sie es nicht fahren wollte. Natürlich hätte ich es sofort kaufen können, aber der Preis zzgl. Fahrkosten erschien mir nicht günstig genug. Die Situation änderte sich jedoch grundlegend, als sie sich bereit erklärte, mir das Fahrrad auch für 800€ zu überlassen. Und so fuhr ich am übernächsten Tag nach Frankfurt und hatte mein Wunschfahrrad zu einem Schnäppchenpreis.

Jetzt besitze ich das österreichische Fahrrad Simplon Spotlight Pure. Neben der tollen Qualität und des schönen Aussehens, beeindruckt mich vor allem die Schnelligkeit des Fahrrads. Ich kann zwar nicht erklären, warum es so schnell ist, aber ich find es einfach toll.

fotoART by Thommy Weiss / pixelio.de
fotoART by Thommy Weiss / pixelio.de

(K)eine verrückte Idee für Flachlandtiroler

Sommer 2020 und trotz Corona ist eine Tour möglich. Mehr oder weniger spontan entscheiden wir uns für eine Alpenüberquerung. Enden soll die Tour in einem unserer Lieblingsorte: Riva der Garda. Ein Vorbericht.

Ich kann mich nur noch dunkel erinnern. Es war auf dem Rheinradweg, auf einer Etappe. Es war schönes Wetter und ein Augenblick, in dem ich die Fahrt so unendlich genoss. Der Gedanke schoss mir irgendwie plötzlich in dem Kopf: Ja, warum nicht den Via Claudia Augusta zum Gardasee? In diesem Momenten des Genießens auf dem Fahrrad zu sein mit perfekten Umgebungsvariablen. Wie kann es sonst dazu kommen,  so konsequent die doch so offensichtlichen Strapazen einer Alpenüberquerung zu unterschätzen, ja fast ignorieren. Ich erinnerte mich wieder an dem Moment, als wir im Zug von München nach Füssen saßen, um von dort aus unsere Deutschlandtour nach Hause zu starten. Da war der Mann mit seinem Sohn, der uns von ihrer Alpenüberquerung erzählte, als ob er gerade einen gemütlichen Sonntagsspaziergang vorhat. Natürlich waren Daniela und ich voller Bewunderung, so etwas -aus unserer Sicht unmögliches – tatsächlich durchzuführen. Voller Vorfreude auf die Tour, tat er unsere Bewunderung als „ach, das ist nicht wirklich schwer“ ab. Und in diesem Moment auf dem Rheinradweg gab ich ihm erstmals Recht. Eigentlich ist das doch gar nicht so schwer. Schließlich hatten wir uns auf der Deutschlandtour auch durch die ein oder andere Steigung durchgekämpft. Dann kann das doch nicht so schlimm sein und die Leute haben auch erläutert, dass es kein Problem sei. Und so malte ich mir die schönen Alpenpanoramen und die Entdeckung der Ufer des Gardasees aus. Ich schwärmte in sturer Ignoranz, dass dieser Vater im Füssen-Zug 15 Jahre jünger und doppelter Anzahl an Kilogramm leichter war, kurzum seine körperliche Verfassung einem Ferrari glich während ich vom Typ Dampflock bin. Egal, jetzt ziehen wir das durch.

Nun sind es noch 11 Tage bis es los geht. Trotz großer Aufregung wegen der bevorstehenden Anstrengung freuen wir uns riesig. Seit der Entscheidung sind fünf Wochen vergangen. Wir haben die Zeit so gut es geht genutzt, um genügend Fitness aufzubauen. Neben eines straffen Abnehmprogrammes und fünf bis sechsmal Sport in der Woche, machen wir sogar einmal die Woche an dem in unserer Nähe befindlichen Kleinberg „Olymp“ in der Wingst.. .

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Malerischer gehts nimmer: Mainz bis Boppard

Wieder 77 km. Wieder Rhein. Was sich im ersten Augenblick nach einem billigen Deja vu anhört, war tatsächlich eine märchenhafte Strecke. Und obwohl die gestrige Tour schon schön war, ähnelt sie bis auf die beiden, vorgenannten Fakten kaum der heutigen Tour. Kurzum: Wir waren im Rheingau und hatten -wieder einmal – eine wunderschöne Tour hinter uns gebracht.

Anfänglich verlief der Weg heute weniger am Rhein sondern durch Auenlandschaften auf guten, asphaltierten Untergründen. Als wir dann endlich den Rhein erblickten, blieb er auch den gesamten Tag treuer Begleiter. Beidseitig wechselten sich dann an den Ufern malerische Weindörfer, die so aussehen, als ob sie im 17 Jahrhundert stehengeblieben sind, Burgen, wie ich sie in der Anzahl noch nie an einem einzigen Tag gesehen habe, sowie viele Weinberge, die mit großen Lettern ihre Weine anpriesen.

Natürlich wusste ich, dass Rheingau ein touristisch orientiertes Weinbaugebiet ist. Was Ich nicht wusste ist, dass es auch außerhalb des Weines eine absolute touristische Attraktion ist. Die Orte an sich, wie auch die vielen Burgen sind so historisch bedeutsam, dass sie in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen worden sind. Ich habe keine Ahnung über die Inhalte und Aufnahmekriterien der UNESCO, aber ich würde blind unterstützen, das Rheingau hat die Aufnahme verdient. Bingen, Rüdesheim, St. Goar und Bingen sind große Touristenhochburgen, die von dem Ambiente stark profitieren. Das besondere am Rheingau ist in meinen Augen aber, dass auch die kleinen Orte ebenfalls wie eine Mittelalterstadt aussehen. Bacharach ist dafür ein gutes Beispiel. Es hat kaum 2.000 Einwohner und es war (zumindest heute, was auch an Corona liegen kann) Tote Hose in der Altstadt. Vom malerischen her, ist es aber Weltklasse – und natürlich mit eigener Burg. Schneewittchen im Dornröschenschlaf.

Gässchen in Bacharach

Angekommen sind wir dann in Boppard. Die Stadt gehört zwar ebenfalls zum Weltkulturerbe, unterscheidet sich dann aber doch von den mittelalterlich geprägten Orten des Rheingaus. Boppard versucht konsequent die Karte des Luftkurortes auszuspielen. Im Mittelpunkt steht dann auch die Uferpromenade. Dort reihen sich Hotels und Boutiquen. Das ist alles ganz nett, die anderen Orte gefallen mir aber besser.

Der zweite Tag mit nahezu 80km und heißen Wetter hat mir heute etwas zu schaffen gemacht. Heute Morgen hatten wir noch in Erwägung gezogen, die von Mainz 100km entfernte Stadt Koblenz anzufahren. Bereits in der „Mittagspause“ haben wir den Plan aber aufgegeben. Es heißt ja, dass Kondition im Laufe der Tour aufgebaut wird. Schauen wir doch einmal, was morgen möglich ist. Hetzen tut uns keiner und so hegen wir keinerlei Ehrgeiz, Streckenrekorde aufzustellen. Vielmehr sehe ich es als Herausforderung, neben schönen Städten auch mal kleine malerische Orte mit einem urigen Gasthaus mit guter Küche zu finden. Schauen wir mal…..

Ludwigshafen bis Mainz: Der willkürliche Startpunkt des Rheinradwegs

77 km betrug die Strecke unserer ersten Etappe. Gestartet In im südlichsten Teil des in Sachen Hotelöffnung frühesten Bundesland: BASF-City äh Ludwigshafen. Eine abwechslungsreiche Strecke hat uns dann in die Landeshauptstadt Mainz geführt. Es war eine tolle Tour.

Es ist wirklich nicht zu verstehen. Auf 99% unserer Touren ist die Sonne unser treuester Begleiter. Letzte Woche noch war nicht damit zu rechnen, dass wir morgens in T-Shirt starten können und abends mit 24 Grad Celsius am Ziel ankommen. Ich müsste Flügel haben, so sehr trifft das Sprichwort „Wenn Engel reisen“ auf uns zu.

Nibelungenbrücke in Worms

Ludwigshafen mit seinen 166.000 Einwohnern ist absolut vom Chemiekonzern BASF geprägt. Die ersten 30 Minuten sind wir an deren Werksgelände vorbeigefahren. Als wir dachten, endlich sind wir vorbei, weil wir eine Schule sahen, berichtete uns ein Hinweisschild „BASF-Schulungscenter“. Ein abschließendes Wasserwerk entpuppte sich als Wasserwiederaufbereitungsanlage von -wen denn wohl- BASF. Und so nahmen wir anfangs den Rhein nur als Industriehafenbecken wahr. Auch in den nächsten Orten grenzte der mitteleuropäische Fluss an Industrieanlagen, die vom Rhein aus mit Rohstoffen versorgt worden bzw. ihre Produkte mit Schiffen liefern.

Erst nach gut 25 km ließen die Industrieanlagen nach und schlagartig zeigte der Rhein sich von seiner romantischsten Art und Weise. Die Ufer wurden bergig und es erschienen riesige Weinfelder (nennt man die so?). Malerische Städte wie Oppenheim, Nierstein und Nackenheim, die ganz offensichtlich im Mittelalter materiell vom Wein profitierten, durchquerten wir. Der Abschied jedes dieser Ort fiel uns schwer. Wie gern hätten wir dort unser Hotel ausgesucht und den Abend in einer Wirtschaft eines Winzers verbracht. So hätten wir aber das Ziel unserer Reise erst Mitte November erreicht. Also hieß es Kilometer machen.

Gegen 16 Uhr sind wir dann in Mainz angekommen. Am Rheinufer reihten sich Cafés und andere Lokalitäten. Es war Montag Nachmittag. Es sah nach einem riesigen Stadtfest aus. Von Corona war nichts zu spüren. Oder war es die Befreiung, endlich wieder die Gastronomie nutzen zu dürfen, kombiniert mit dem gefühlten Sommeranfang?

Der Altstadt von Mainz sieht man nicht nur deutlich ihre wohlhabende Vergangenheit an, sondern sie ist auf Gemütlichkeit getrimmt. Sei es wegen der vielen Terrassen von Cafés, Restaurants usw., aber vor allem wegen der etlichen Weinhäuser (so heißen hier die Weinlokale). Viele von denen haben dann nach einen bezaubernden Innenhöfe. Denen tut zumindest optisch die wegen Corona reduzierten Tische gut. So kommen die Backsteinmauern, die vielen Pflanzen und die verwinkelten Ecken noch besser zu Geltung. Mainz, Du bist eine tolle Stadt!

Morgen geht es denn weiter gen Norden. Die Wettervorhersage wird uns wohl wieder dicke Sonnencreme und kurze Kleidung aufdiktieren. 26 Grad soll die Höchsttemperatur betragen.

An der Seite des schönen Rheins

Trotz aller Widrigkeiten geht es wieder los. Dieses Mal hat es uns an den romantischen Rhein verschlagen. Knapp 450km verbringen wir auf dem insgesamt 1.500 km langen, angeblichen schönsten Radwegs Europas: dem Rheinradweg. Dabei werden wir den Teil des Radweges fahren, der sich in Rheinland Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen. Diesen Streckenabschnitt haben wir nicht ganz freiwillig ausgesucht, mindert aber keinesfalls unsere Vorfreude




Nach der Deutschlandtour in 2019 sind nunmehr über sieben Monate vergangen. Wir können es kaum abwarten, dass es wieder auf eine mehrtägige Tour geht. Insgesamt haben wir sieben Tage Zeit um die 450km zu absolvieren. Scheinbar genügend Möglichkeiten, auch wieder Land und Leute kennenzulernen. Ein Blick auf die Wettervorhersage erhöht unsere Freude. Es soll bis zu 25 Grad Celsius warm werden und überwiegend trocken bleiben. Dennoch bleibt ein kleines mulmiges Gefühl. Wir sind mitten in der Corona-Zeit und die Hotels öffnen mit Beginn unserer Reise. Und das ist auch der Grund, weshalb wir uns genau für diesen Streckenabschnitt entschieden haben. Während Bayern und vor allem Baden Württemberg ihre Hotelpforten erst eine Woche später öffnen, passen die Öffnungen der Hotels in Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen genau mit unserem Urlaub überein. Es gibt zwar hinsichtlich der maximalen Belegung und der Regelungen bei Frühstück (und auch bei den Restaurants) Einschränkungen, aber dennoch können wir dort übernachten. Ich habe zwar Vertrauen in die Handlungen der Regierungen, kann aber nicht ein kleines, mulmiges Gefühl leugnen.

Heute ist der 17. Mai 2020 und wir befinden uns gerade im Zug nach Ludwigshafen bei Mannheim. Ludwigshafen ist die südlichste Stadt von Rheinland-Pfalz am Rhein. Dort verbringen wir eine Nacht und starten Morgen den Rheinradweg in Richtung Norden und hoffen bis nach Mainz (knapp 80km) zu kommen. Anschließend geht es weiter durch Städte wie Koblenz, Remagen (das mit der Brücke aus dem zweiten Weltkrieg), Bonn, Köln, Düsseldorf und Duisburg.

Online: Der zusammenfassenden Films unserer Tour

Insgesamt 530 Fotos und Videos haben wir geschossen bzw. aufgenommen. Diese Szenen sind die Zusammenfassung vieler toller Erlebnisse, die wir in den unserer erleben durften. In der Hoffnung, dass diese Szenen unsere Begeisterung transportieren können, haben wir sie zu einem Film zusammenfasst, sie kommentiert und in insgesamt sechs Teilen in YouTube veröffentlicht.

Hoffentlich kann diese Zusammenfassung Freude bereiten und die Lust wecken, auch einmal das Erlebnis einer Fahrradreise anzugehen.

Wir haben es geschafft!

Nach einem liebevoll gestalteten Frühstück im Hotel Zur Mühle in Sittensen brachen wir zu unserer letzten Etappe dieser Tour auf. Es war nass und windig. Norddeutsches Schietwetter eben…

Es ging immer mal durch Waldstücke aber insgesamt reichte ein mal mehr mal weniger starker Regen vor allem auf freiem Feld aus, dass wir tatsächlich das einzige Mal richtig durchnässt wurden. Auch das viele Fahren an und auf Straßen machte die Strecke für mich nicht attraktiver. Ab hier kannte selbst ich die kleineren Ortschaften. Die Umgebung an sich hatte sowieso nicht mehr die Priorität. Innerlich waren schon die letzten Tage kleine Abschiede aber jetzt war er da, der Moment des Ankommens, das Ende des scheinbar so unendlich langen Weges. Stolz und Wehmut fuhren Hand in Hand die letzten Kilometer mit. Für ein Fazit sind wir zur Zeit noch zu überwältigt.

Hier nur ein paar Zahlen: wir waren 18 Tage unterwegs (davon drei Pausentage), insgesamt fuhren wir 1220km und übernachteten in 14 Hotels.

Heimatliches Ambiente

In der Nähe von Zuhause?

Die vorletzte Tour, 123 km von Zuhause entfernt beginnend in Walsrode war taktisch geprägt. Landschaftlich war es schön, ohne Highlights zu bieten. Auch die kleineren Orte sind mir namentlich bekannt, so ist es nicht mehr das ganz großes Entdecken von Landschaften oder architektonischer Gebilde.

Sollten wir nicht in einem Nachbardorf von Zuhause schlafen wollen, durfte unsere Tour heute nicht zu lang werden. Der einzig dafür geeignete Ort war Sittensen. Mit 67 Kilometern für eine normale Etappe gerade noch genug, der Ort noch genügend erscheinend von Himmelpforten entfernt.

Es war eine Tour, die von landschaftlichen Flächen geprägt war. Das ist sicher nicht spektakulär, aber dennoch hat sie einen landschaftlichen Reiz ausgeübt. Die Radwege begleitend an Hauptstraßen sind dagegen eintönig und stellten heute glücklicherweise eher die Ausnahme dar.

Gelandet sind wir im Hotel zur Mühle in Sittensen, dass wir noch gut in Erinnerung aus der Wochenendtour Bremen – Hamburg haben. Sehr persönlich freundlich geführt. Gegessen haben wir heute im Landgasthof Oehr. Unser Pannfisch war sehr gut.

Unsere Tour im Überblick:

Von der Leine in die Heide

Heute ging es durch viele Wälder

Später als normalerweise starteten wir heute morgen in Hannover. Angepeilt hatten wir zunächst wieder ungefähr 100km, aber weder der Weg, noch das Wetter und noch die Zeit sprachen dafür. Aus Hannover herausgefahren, stellten wir fest, dass wir nun wirklich wieder in Norddeutschland sind. Hauptsächlich flache Wege, die Kilometerweit zu übersehen sind und Wind. Irgendwie hatten wir die vergangenen zwei Wochen keinen Wind. Ich für meinen Teil finde den tatsächlich inzwischen fieser als jegliche Steigungen. Denn die sind irgendwann zu Ende und im günstigsten Fall gibt es sogar noch eine schöne Abfahrt. Aber der Wind hört nicht auf, geht nicht vorbei. Je nach Strecke natürlich am liebsten von vorn oder schräg von der Seite.

Auch die Leine ist idyllisch

So war der Weg entlang des Leine-Heide Radweges heute weniger von schöner Natur sondern mehr von der flachen, fast langweilig wirkenden Landschaft und den wechselnden Winden und Untergründen geprägte . Wenn es nämlich nicht schnurgerade durch weiter Felder mit Gegenwind ging, fuhren wir durch Wälder mit Kies- oder lockeren Waldboden. Da nervte nicht der Wind sondern der Untergrund. Auch die Ortschaften, die wir heute durchfuhren, blieben blass.

Aber ich will nicht meckern. Tatsächlich ist es natürlich auch schön, mal wieder in einer vertrauteren Gegend zu fahren. Das Wetter war wieder sonnig mit ein paar Wolken Und wir sind in der Lüneburger Heide angekommen. Es drängt sich jetzt doch langsam auch ein bisschen Wehmut in die Stimmung. Nur noch ein bis zwei Tage und wir sind zu Hause.

Zunächst wollten wir in Walsrode übernachten, entschieden uns dann aber für ein sehr hübsches Hotel im 5km entfernten winzigen Dorf Hünzingen: Den Forellenhof. Als Tageshöhepunkt gab es ein tolles Menü rund um die Forelle.

Der Streckenlauf heute: